Lange Zeit habe ich mich gewundert, warum Menschen, die nicht dümmer, sondern sogar intelligenter „als ich“ sind, die Welt von außen nach innen sehen – wo es doch eindeutig genau umgekehrt ist. Es ist also nicht so, dass da „ein Inneres“ in der Welt lebt – sondern die Welt lebt im Inneren. Es gibt somit weder „ein Außen„, noch „ein Innen„, sondern „das alles“ ist einfach ein Komplettausdruck des Lebens in sich selbst.
Wie einer „die Welt“ und „die Anderen“ sieht, hängt eindeutig damit zusammen, wie er sich selbst sieht. Sieht sich einer unbewusst als abgetrenntes Lebewesen in der Welt, sieht er auch alle anderen Wesen so und gleichzeitig wird dann auch ein kausaler Zusammenhang, zwischen dem Verhalten der Wesen und dem Zustand der Welt gesehen.
Aber das kann ich beim besten Willen nicht mehr so sehen. Ich sehe EIN KONTINUUM, in dem alles erscheint und wieder verschwindet. Da sind also keine Wesen, welche die Welt gestalten, sondern das Kontinuum selbst ist der Erschaffer, Gestalter, Erhalter, Vernichter und Gewahrer aller Erscheinungen.
Es sieht zwar so aus, als wären da selbst-existente und handlungsfähige Wesen – aber tatsächlich sind das nur lokalisierte und individualisierte Wahrnehmungs-Punkte im Gesamt-Kontinuum – ähnlich wie Körperzellen. Und das ist nicht etwa verdeckt, es liegt vollkommen offen da – jeder Mensch wäre in der Lage, das auch so zu sehen.
Wie gesagt, das hängt damit zusammen, wie sich einer selbst sieht – und ob er das überhaupt sehen will. Es ist so verlockend, die Leistung des Körpers als „eigene Leistung“ anzusehen – anstatt als Leistung der Gesamtheit – was automatisch dazu führt, dass von „den Anderen“ eine ähnliche Leistung verlangt wird.
Aber was ist, wenn es diese vielen unabhängigen „Ich’s“ gar nicht gibt, genausowenig wie das „eigene Ich“ – sondern nur ein Kontinuum, in dem unendlich viele individualisierte Fokus-Punkte residieren – als integraler Teil des Kontinuums?
Wer das innen nicht sehen oder fühlen kann, kann sich damit behelfen, dass er ganz einfach das Universum als in sich geschachtelte Räume ansieht und der eigene Körper ist nichts anderes, als ein Punkt in einer Punktewolke namens Erde, die Teil der Punktewolke Sonnensystem ist, das Teil der Galaxis ist, die Teil der lokalen Gruppe von Galaxien ist, die Teil des hiesigen Universums ist, das wiederum Teil des lokalen Universum-Clusters ist. Und so weiter. Dazu ist es lediglich nötig, den Kopf aus der Suppenschüssel nach oben zu heben, um über den Rand der Schüssel hinweg sehen zu können.
Das bezieht sich aber nur auf das Sein des Körpers und dessen Stellung im Universum. Das, was jeder wirklich IST, ist das, aus dem das Universum hervorgeht.