Wenn Dankbarkeit da ist, für die eigene Existenz und die der Welt – dann ist damit auch die Bereitschaft da, beides so zu lassen, wie es gerade erscheint. Die Einzelheiten tun doch gar nichts zur Sache! Da ist ein funktionierender Körper, der sich gut anfühlt – manchmal vielleicht auch nicht so gut – und da ist eine Welt, in der dieser Körper sich bewegt. Beides erscheint in MIR, dem Bewusstsein und ICH schaue dem Treiben zu. Das war es auch schon.
Wenn es wirklich relevant ist, WIE das Treiben ist, WAS da WANN getrieben wird und von WEM – dann muss da etwas sein, das aktiv „ich“ sagt und sich mit dem Körper und einem Bündel von Datensätzen (Person-alien) identifiziert, anstatt mit dem leeren, enthaltenden Bewusstseins-Container. Dann sind da auch immer Worte – innere und/oder äußere – mit denen das etikettiert wird, was gerade erscheint. „Dies ist gut, das ist schlecht, dies mag ich und das hasse ich, dieser Politiker lügt und jener sagt (vielleicht) die Wahrheit…„
Aber über den reinen Wortklang hinaus, haben diese Worte keinerlei Bedeutung. Sie sind eine reine Angewohnheit und völlig sinnlos. Die Existenz braucht weder das mentale Männchen im Kopf, noch dessen verbale Ergüsse, um korrekt zu funktionieren, noch dessen Wahn-Vorstellungen von Eigenleben, Unabhängigkeit und Handlungs-Freiheit. Gleichwohl wird auch die Funktion dieses mentalen Männchens von der Existenz erzeugt und perpetuiert.
Das, was wirklich IST, ist das Unbewegte, die Stille, der unendliche Frieden – IN dem die Bewegungen erscheinen, die es selbst erzeugt. Und wenn das EINMAL wirklich gesehen wird, ist für alle Zeit klar, dass es keinen Menschen gibt, sondern nur ein virtuelles menschsein – es menscht automatisiert vor sich hin und die mentale Funktion im Kopf wortet parallel dazu.
Es gibt keine realen Substantive – also nichts, was wirkliche Substanz hat – sondern nur Funktionen, Funktionieren, Bewegungen, Licht, Schwingungen, Vibrationen – die alle nur im EINEN Bewusstsein erscheinen und wieder verschwinden.
Aber, wie gestern schon beschrieben, bedeutet das nicht, dass auch nur eine einzige Erscheinung gering geschätzt werden sollte. Im Gegenteil – alles muss als „göttliche“ Äußerung angesehen werden, weil es genau das IST. Das wiederum bedeutet, dass alles gleichwertig ist. Die Geburt ist nicht mehr wert, als der Tod. Einem Menschen zu helfen ist nicht mehr wert, als ihn wegzustoßen. Schenken ist nicht mehr wert, als Stehlen. Ethisches Verhalten ist nicht mehr wert, als unethisches, zB Mord.
Das darf nur nicht persönlich gesehen werden, sondern einfach als neutrales, anonymes Ereignis. Wenn da eine Person ist, die sieht, dass eine zweite Person eine dritte Person quält und ermordet – dann kann das niemals neutral gesehen werden. Das ist so, weil eine Person ein Bündel von Datensätzen ist, zu denen auch Vorstellungen über erwünschtes und unerwünschtes Verhalten gehören. Und die Identfikation mit dieser Person schließt automatisch die Daten- und Glaubenssätze dieser Person mit ein. Mit anderen Worten: Eine Person ist automatisch voreingenommen.