Der Glaube an eine feste Welt

Der Glaube an eine feste Welt, ist offenbar bei den allermeisten Menschen so ungeheuer stark, dass es beinahe aussichtslos ist, ihnen zu sagen, dass die scheinbare Festigkeit der Welt eine totale Täuschung ist.

Mittlerweile wissen die Kernphysiker schon, dass Materie zu >99% aus leerem Raum besteht. Und die scheinbaren Urteilchen darin sind nur so etwas, wie „Ladungsträger“ – schwingende Energie, die in der Physik heutzutage „Strings“ genannt werden.

Aus Erfahrung weiß ich, dass man dem Ganzen anders auf die Spur kommen muss. Wenn man das eigene Existenzgefühl ganz genau beobachtet, dann wird man unweigerlich erkennen, dass es rein subjektiv ist und keinerlei objektiven Gehalt hat – es ist leer an Objektivität und etwas Konkretem. Das kann vollkommen eindeutig gefühlt werden – und zwar von jedem Menschen.

Wenn dann die Untersuchung auf die Sinneswahrnehmungen ausgedehnt wird, erkennt man, dass auch diese subjektiv und nicht objektiv sind. Es wird vollkommen eindeutig gefühlt, dass jegliche Sinneswahrnehmung subjektiv und leer von Objektivität und etwas Konkretem ist.

Was bedeutet das? Dass das, was ICH BIN, nicht objektivierbar ist und dass auch die Sinneswahrnehmungen nicht objektivierbar sind. Das ALLES ist EINE formlose Subjektivität, die Unmengen geistig-subjektiver Formen in sich selbst erzeugt, animiert und gewahrt.

Warum erscheint uns die Welt dann so fest? Weil das ganz einfach Teil der Erscheinung ist. Die Gesamtheit der Erscheinung ist ein in sich geschlossenes Sytem und so konstruiert, dass sie als eine Anhäufung von festen Bestandteilen wirkt, als ein „Universum“ aus Sternen, Planeten, Staub, Gasen und Lebewesen. Und wir Menschen glauben, dass sich aus diesen festen und unbelebten Grundbestandteilen (Gestein, Staub, Gase) „irgendwie“ Leben gebildet hat.

Dabei ist es das Leben selbst, das lebendige Bewusstsein, welches das Universum dynamisch-virtuell in sich erschafft und sämtliche beweglichen Anteile darin, genannt „Wesen„.

Wer es kann, könnte einen Versuch machen, ein inneres Universum im eigenen Geist/Verstand zu erzeugen und zu bevölkern. Wer es nicht so komplex schafft, könnte einfach nur eine animierte Figur in seiner Imagination erzeugen und sich mit dieser unterhalten. Oder er könnte auch zwei Gestalten erzeugen, die miteinander interagieren. Wer das kann, erlebt damit hautnah, was Schöpfung bedeutet. Der hier kann das leider nicht – oder glücklicherweise – je nach Sichtweise.

Schöpfung ist, in meinen Augen, das geistige Erschaffen von virtuellen Phantasiegebilden, die in der Lage sind, sich zu bewegen und zu interagieren. Die am besten Gelungenen sind dann diejenigen, die ein Selbstbewusstsein entwickeln (Menschen) und potentiell in der Lage sind, die Natur ihrer eigenen Existenz zu hinterfragen und ihren geistigen Ursprung zu erkennen.

Wir Menschen sind so gemacht, dass es uns potentiell möglich ist, unsere geistige Natur zu erkennen. dazu muss man sich nur radikal und vollständig von allen Glaubenssätzen lösen und unvoreingenommen SCHAUEN. Was sieht man dann? Überall nur Leerheit oder Nichtsheit (Nicht-Objekthaftigkeit). Damit weiß man, dass die Natur der Wirklichkeit „Nichtsheit“ bzw „Nicht-Objekthaftigkeit“ ist. Das ist auch der Grund, warum man den Geist nicht direkt erkennen kann, sondern nur indirekt, durch Fühlen der Leerheit/Nicht-Objekthaftigkeit und durch Negation aller Objekte (neti-neti, nicht dies, nicht das)

Zu glauben, dass tote Materieklumpen Leben hervorbringen können, ist vollkommen idiotisch. Und zu glauben, dass absolut substanzloser, nicht objektivierbarer Geist feste Materieklumpen hervorbringen kann, ist genauso idiotisch. Zudem wäre das eine Hybridform, die inhärent dual wäre.

Die Wirklichkeit ist aber absolut Nicht-Dual, eine vollkommene, in sich  selbst geschlossene Einheit aus ein und demselben „Stoff“ – und dieser Stoff ist rein geistig und Nicht-Substantiell.

Die Wirklichkeit IST
REINER GEIST.

Wer das nicht sieht, ist hochgradig verblendet. Aber das macht nichts, denn das sind praktisch alle. Im Irrenhaus sitzen nur ein paar Menschen, die nicht so sind, wie die Menschen außerhalb und Dinge sehen, die von den Anderen nicht gesehen werden. Dabei sind die Menschen außerhalb nicht weniger wahnhaft – denn die glauben an etwas, was bei näherer Betrachtung vollkommen falsch, unlogisch und unhaltbar ist. Die Festigkeit und Vielheit der Welt ist nichts anderes, als eine nie hinterfragte Annahme – ein Phantasieprodukt, ein Glaube, der von den Eltern auf die Kinder übertragen wird.

Das kann JEDER erkennen, der es wirklich erkennen will. Die Wahrheit liegt direkt zu unseren Füßen, im ungetakteten, zeitlos-ewigen Moment, der vollkommen leer von gedanklichem Chaos ist, in dem kein Ich und Du existiert und keine Objekte.

Aber da beinahe jeder in einer gedanklichen Wachmaschinentrommel steckt, die mit 1200 Touren rotiert, dann wieder stoppt, rückwärts läuft, Richtung „Vergangenheit„, stoppt, wieder vorwärts läuft, Richtung „Zukunft“ und so weiter und so fort – kann er die Zeitlosigkeit und Nicht-Objekthaftigkeit/Leerheit nicht erkennen, weil er sie ständig zwanghaft mit Zeit, Raum, Bewegung und irgendwelchen Vorstellungen füllt. Schmeiß den ganzen Müll über Bord – und SOFORT ist die Leerheit ersichtlich. Das ist „Instant-Erleuchtung„, die jedem Moment inhärent ist.

Das bedeutet aber auch, dass es keine gesonderte Erleuchtung gibt, sondern die Natur der Wirklichkeit IST „Selbst-(Er)-Leuchtend„. Und diese Selbst-Leuchtende Funktion, wird „Gewahrsein“ genannt – das Nicht-Physische Bewusstseins-Licht, das alles erkennt oder gewahrt. Das Gewahrsein muss man nicht suchen – es zeigt sich in jeglicher Erfahrung, auch im Denken – denn ansonsten würde es ja nicht erfahren werden können.

Mit anderen Worten: Die Wirklichkeit IST und nichts und niemand kann ihr entgehen. Und der „Ort“ und die „Zeit„, in der die Wirklichkeit erfahren wird, ist immer Hier und Jetzt – der zeitlos-ewige Moment.