Reiner Geist wird im zeitlosen Moment direkt erfahren – wenn dieser Moment als leere Anwesenheit und objektive Abwesenheit direkt gefühlt wird. Gleiches gilt in der Wahrnehmung, wenn direkt gesehen wird, dass jegliche Wahrnehmung von ihrem Grund her leer und gleich ist, wie jede andere und ununterscheidbar vom Grund selbst ist.
Und da es niemals etwas anderes, als den zeitlos-ewigen Moment gibt, der jedoch stets von sich verändernden Erscheinungen geprägt ist, werden „Vergangenheit„, „Gegenwart“ und „Zukunft“ als bedeutungslose Begriffe erkannt.
Auch das Denken an sich ist nicht problematisch – solange direkt gesehen wird, dass es sich nicht von den leeren Wahrnehmungen unterscheidet und sein Dateninhalt völlig belanglos ist. Was zählt, ist die Gleichheit ALLER Erscheinungen in jedem Moment direkt zu erfassen. Und wenn einmal eine Ablenkung auftaucht, dann einfach im nächsten Moment erneut die Gleichheit zu erfassen.
In der Stille des leeren Bewusstseins zu ruhen und die Erscheinungen passieren zu lassen, ist alles, was zu tun ist. Und das ist tatsächlich nichts, was zu tun ist, denn es passiert von selbst, da der Geist-an-sich von Objekten völlig leer und unbewegt IST.
Somit gibt es absolut nichts zu tun – außer dem, was ohnehin von selbst passiert und das ist ALLES.
Die Welt ist nichts anderes als ein Bündel von Erscheinungen, das vom Geist selbst geformt wird, im Geist selbst erscheint und vom Geist selbst genossen wird. Personen gibt es da nicht – nur Vorstellungen von Personen – was allerdings inhärenter Teil des gesamten Erscheinungsprozesses ist und daher nichts falsches. Gleichwohl muss erkannt werden, was das ist, was ununterbrochen gewahrt wird: Reiner formloser Geist, der reinen geformten Geist erfährt.
Daher gibt es nichts festes, keine Personen, keine Individuen, keine Taten und Unterlassungen, nur einen Strom von substanzlosen, lichthaften Erscheinungen – denen im menschlichen Verstand bestimmte Bewertungen und Eigenschaften zugeschrieben wird.