Wenn das „Ich“ eine Idee ist, wenn der Verstand nur ein Bündel von Vorstellungen ist, wer ist es dann, der all das konstruiert und baut, was man sehen kann? Wer oder was ist diese ungeheure Intelligenz? Tote Materie?
„Welt-Anschauung“ ist das, was „Ich„, „Du“ und „Welt“ sagt – ein dualistisches Konzept. Die Welt wirklich zu SEHEN, bedeutet, sie zu SEIN. Und wann IST man die Welt? Wenn man ihre Nicht-Objekthaftigkeit (Leerheit, Nichtsheit) direkt spüren kann und die Nicht-Objekthaftigkeit, die man selbst ist. Dann wird selbst dem Dümmsten klar, dass „er„, die „Anderen“ und die „Welt“ nicht materiell ist, sondern geistig und dass es zwischen der Wahrnehmungs-Funktion und dem Wahrgenommenen keinen Unterschied gibt.
Maharshi hat das bereits mit 16 Jahren geschnallt, dieser „Dummkopf“ hier hat auf den Tag genau 54 Jahre dazu gebraucht. Und dann noch einmal vier Jahre, um es zu vertiefen und Klarheit und Beständigkeit zu erreichen.
Wie soll Materie Geist hervorbringen? Und wie soll Geist Materie hervorbringen? Und wie soll tote Materie lebendig werden und Intelligenz entwickeln? Diese Fragen werden von der Wissenschaft und den meisten Menschen vollkommen ausgeblendet – weil sie mit unserem Schein-Wissen nicht beantwortbar sind. Gibt man aber zu, dass die Welt nicht das ist, was alle glauben – dann ist bereits das gesamte Glaubens-Welt-Bild zusammen gebrochen.
Fakt ist, dass die WIRKLICHKEIT nicht zusammengefügt ist, sondern eine untrennbare Einheit (Nicht-Dual). Da es eindeutig Bewusstsein/Geist gibt, denn jeder von uns kann wahrnehmen – und in unserer menschlichen Erfahrung aber auch Personen (Ich und Du) und feste Umwelt, also eine Vielheit wahrgenommen wird – muss eines davon falsch sein.
Tote Materie, die leblos da liegt, kann kein Leben und kein Bewusstsein hervorbringen. Ein Stein wird niemals Leben hervorbringen oder etwas tun, außer nur dazuliegen. Und substanzloser Geist, der völlig Objektlos und nicht objektivierbar ist, kann keine feste, tote Materie hervorbringen.
Wenn es aber erfahrendes Bewusstsein gibt und dieses keine feste Materie hervorbringen kann, dann muss unsere Vorstellung von Festigkeit und Vielheit falsch sein. Und genau das kann man in sich selbst erfahren.
Letztendlich wird erfahren, dass „Die Welt„, samt beweglichem Inhalt, also auch „Ich“ und „Du“ nur ein virtuelles Produkt des Geistes ist – wenn man so will „Gedanken des Geistes„. Und die Wahrnehmungen sind nicht von der Wahrnehmungs-Funktion und dem Gefühl ICH BIN zu trennen. Somit ist das Ganze ein Null-Summen-Spiel. Nichts passiert wirklich. Der Geist spielt in sich selbst mit sich selbst.
Das ist natürlich nur eine Analogie, denn niemand kann das so in Worte kleiden, dass es vollkommen eindeutig ist. Worte können immer nur ein Fingerzeig auf etwas sein, auf das nur indirekt gezeigt werden kann. Aber es ist, soweit das hier beurteilt werden kann, eine akzeptable Annäherung. Letztlich kann einer es nur dann eindeutig WISSEN, wenn er es lebendig in sich erfährt. Dann ist dieses WISSEN identisch, mit dem SEIN DESSEN, was er IST.