Denken oder Frieden

Es gibt eigentlich nur zwei grundsätzliche Zustände: .

  1. Zwanghaftes Denken in der Zeit und die Identifikation damit, was Ego und Unterschiede erzeugt und zu permanenten Sorgen, Ängsten und Kritik am Zustand der Welt führt (diskutieren, politisieren, mäkeln). Das ist der Normalzustand von 99,99% aller Menschen.
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  2. Vollkommener Frieden im zeitlosen Moment, in ewiger Stille, ohne aktiv zu denken, ohne Ego, ohne Unterschiede und daher ohne Sorgen, Ängste und Kritik. Das ist ein Ergebnis von Selbsterkenntnis.

Beide Zustände zusammen geht nicht – denn sie verhalten sich zueinander wie Feuer zu Eis und Orkan zu vollkommener Wind-Stille. Niemand kann dauerhaft im Moment sein und behaupten, dass es ihn als Person/Ego nicht mehr gibt – und gleichzeitig sich sorgen oder die Zustände in der Gesellschaft anprangern. Wer sich sorgt, politisiert und mäkelt, ist immer im Zustand Nummer eins – dem Normalzustand von 99,99% aller Menschen. Das äußert sich in Diskussionen, Beschwerden, Blogbeiträgen und Videos über die schlimmen Zustände – weil der jeweilige Betrachter sich vom Betrachteten getrennt fühlt.

Also entweder zwanghaftes, identifiziertes Denken und damit Sorgen, Ängste, Kritik, Trennung und Unfrieden in der Zeit – ODER Freiheit vom Denken, Gleichmut und ALLES einschließenden Frieden im ewigen Moment, außerhalb der Zeit. Das sind zwei sich gegenseitig ausschließende Zustände (mutually exclusive).

In der Relativität (Form-Beziehungen) wird es immer relative Unterschiede geben, denn ansonsten wäre es ja nicht die Relativität – polare Bewegung im Vergleich zum absoluten Stillstand. Aber man darf niemals vergessen, WER das ist, der dieses bunte und abwechslungsreiche Spiel spielt.

Denn in dem Moment, in dem man „andere“ sieht, die „schuld sind„, sitzt man bereits in der Falle und merkt nicht mehr, in welchem Zustand man ist. Ein einziger Augenblick der Identifikation mit dem Denken genügt und die Falle schnappt zu. Menschen mit Selbsterkenntnis merken das aber, können die Ablenkung erkennen, loslassen und sind dann wieder im ewigen Moment. Das ist so, weil bei ihnen das zwanghafte Denken ganz aufgehört hat oder weil sie sich endgültig vom Denken abgekoppelt haben. Alle anderen merken das nicht, so dass es sehr lange dauern kann, bis es wieder einmal zu einem bewussten, klaren Moment kommt.

Natürlich ist es in der Relativität so, dass Verbrecher für ihre Taten bestraft werden – außer sie genießen staatlichen Schutz. Aber absolut gesehen, sind diese „Verbrecher“ genauso unschuldig, wie die „Opfer„, wenn man sieht, dass ihre Taten zwar vom Körper ausgeführt werden – in dem aber gar kein Verantwortlicher drin ist. Das sind leere, fremdgesteuerte Puppen, deren aktiver mentaler Apparat nur einen Bewohner bzw. Verantwortlichen simuliert.

Das bedeutet, dass es in der Relativität zwar eine Schein-Gesellschaft gibt, die aus Schein-Menschen besteht, die Schein-Taten begehen – tatsächlich ist das aber alles nur der EINE geistige Puppenspieler, der die Szenerie erzeugt und alle Rollen gleichzeitig spielt – und zwar in sich selbst, als innere Gedanken und Bilder. Tatsächlich sind es nur energetische Muster, die erst durch das jeweilige, virtuelle Gehirn eines virtuellen Wesens in Bilder und Gedanken, in „Körper„, „Welt“ und „Ereignisse“ übersetzt werden.

Wenn man das unbedingt „persönlich“ oder „körperlich“ sehen muss, um es zu begreifen, könnte man sagen: „Da ist ein träumender Gott, in dessen Geist die ganze Welt passiert.“ Tatsächlich ist da nichts existierendes, sondern nur die Grundlage aller Existenz, das absolute Potential aller möglichen und unmöglichen Erscheinungen – und es ist vollkommen gleichgültig, ob man DAS nun „Gott“ nennt, „Geist“ oder „Quelle„. Es IST – aber es ist kein „etwas“ (no thing) aber auch nicht „nichts“ (not nothing).

Der Geist IST die Welt als Ganzes – und die Welt als Ganzes IST dieser Geist. Und jedes einzelne Wesen ist integraler und untrennbarer Bestandteil der Welt – wie ein Wassertropfen im Ozean. Jeder Blick aus einem Einzelwesen heraus, ist ein Blick des Ganzen durch einen Teil von sich selbst auf einen Teil von sich selbst. Nur das Ganze an sich hat den übergeordneten Blick des Ganzen auf das Ganze und gleichzeitig den Blick durch alle Einzelwesen hindurch.