Es wundert mich immer wieder, wie wenig Phantasie die Leute haben. Sie hören – und wissen vielleicht sogar selbst – dass Bewusstsein die Grundlage allen Seins ist. Wenn man dann aber sagt, dass die ganze Welt, das gesamte Universum, Bewusstsein IST – dann streikt ihr Vorstellungsvermögen. Offenbar gibt es die Vorstellung, dass die Umwelt nur im Bewusstsein auftaucht – aber was diese Umwelt dann tatsächlich ist – das scheint kaum einer wirklich zu hinterfragen!
Man braucht sich doch nur vorzustellen, dass der eigene Körper so etwas wie eine Simulation ist, ein Informationsbündel (IT: Objekt), in dem sämtliche Informationen zu diesem Körper vereint sind. Dieses Objekt beinhaltet auch Routinen zur Simulation einer äußeren Umwelt – wir nennen das „die Sinne„.
Und diese „Sinne“ (Funktionen) erhalten einen ständigen Datenstrom, den sie so umwandeln, dass sie in der Informationszentrale – dem Gehirn – so zusammengebaut werden können, dass für den Erfahrer dieses Gehirns der Eindruck einer festen Umwelt entsteht, in der (scheinbar) er – der Körper – aus freien Stücken agiert und mit anderen festen Körpern interagiert. So entsteht in jedem Wesen eine eigene, subjektive, virtuelle Umwelt.
Gerade ein Informatiker, sollte doch in der Lage sein, den betäubenden Eindruck der Festigkeit dieser Welt für einen Moment beiseite zu lassen und mit frischem Blick da drauf zu schauen.
Wie das wirklich funktioniert, das würde ich gerne wissen. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich das jemals herausbekommen werde. Ich habe einmal für einige Zeit Vipassana praktiziert und dabei herausgefunden, dass das, was wir als „Finger“ bezeichnen nur ein gepulster Informations-Strahl ist – ähnlich eines Fernsehbildes. An dem Punkt habe ich das Ganze wieder abgebrochen, denn ich wollte nur wissen, ob meine Vermutung wahr ist, dass die Sinne es nur so aussehen lassen, dass der Körper real und fest ist. Das ist er definitiv nicht!
Es gibt haufenweise Anleitungen für diese Art der analytischen Meditation, so dass ich hier nicht darauf eingehen möchte. Aber wenn einer die Fähigkeit zur einspitzigen Konzentration hat – sich so sehr konzentrieren kann, dass die Aufmerksamkeit so konzentriert, scharf und konstant ist, wie ein Laserstrahl – dann wird er innerhalb kurzer Zeit die gleichen Ergebnisse verzeichnen können.
Und wenn der eigene scheinbar feste Körper aus gepulsten Informationen besteht, dann muss davon ausgegangen werden, dass auch alle anderen scheinbar festen Objekte nur aus gepulsten Informationen bestehen. Das bedeutet, dass es keine Materie gibt und dass wir unsere Vorstellung von diesem Universum komplett überdenken müssen. Und da wir nicht in den Projektor hineinschauen können, der diese Informationen aussendet, müssen wir mittels der Intuition versuchen herauszufinden, wie das funktioniert.
Am Anfang hatte ich noch Skrupel, darüber zu schreiben – aber was solls! Also schreibe ich hier auf, was ich intuitiv herausgefunden habe – und wenn sich das aufgrund neuerer Intuitionen ändert, schreibe ich auch das hier rein.
Das muss aber in keinem Falle identisch sein mit der tatsächlichen Wahrheit! Da wir diese aber nicht wissen, bleibt nur der Versuch einer unendlichen Annäherung an die tatsächliche Wahrheit. So muss man das verstehen, was hier schreibenderweise passiert.