Sinn

Der Sinn dieser Existenz bedeutet, „ich selbst“ zu sein.
Früher dachte ich, der „Dieter“ zu sein. Nun weiß ich es besser.

Nochmal:
Der Sinn dieser Existenz bedeutet, „ich selbst“ zu sein.
Ich“ ist nur ein Fake, bleibt also nur „selbst„.
Das ist leeres Bewusstsein, in dem alles auftauchen kann – sogar ein „Dieter„.

Was noch?
Nichts.

Jeglicher, über das nackte Nichts hinaus gehende „Sinn“ ist eine reine Konstruktion des Denkapparates – komme er auch mit psychologischen, philosophischen, politischen oder gar religösen „Argumenten“ verbrämt daher.

Es gibt keinen anderen Sinn, dieses Leben zu leben, als den, dass es zwangsweise gelebt werden muss.

Das ist identisch damit, dass jemand zwangsweise in ein Gefängnis gesperrt wird, wo ihm täglich Schmerzen zugefügt werden. Dieser Mensch kann sein Gefängnis nicht aus eigener Kraft verlassen und das einzige, was ihm bleibt, ist „es sich darin schön einzurichten„.

Dummerweise kann ich das nicht mehr, denn obwohl „ich“ ein extrem schlechtes Gedächtnis „besitze„, kann ich die Wahrheit nicht mehr vergessen, weil ich sie ununterbrochen SEHE. Ich kann mir also keinen falschen Sinn vorgaukeln, der definitiv nicht da ist. Natürlich kann man sagen: „wenn alles sinnlos ist, was es definitiv ist, dann kann ich auch irgend etwas tun und mir einreden, dass es sinnvoll sei.“ Das ist bewusster und vorsätzlicher Selbstbetrug, mit dem Ziel, den Schmerz der Sinnlosigkeit zu übertünchen.

Es stellt sich die Frage, ob der Selbstbetrug nicht angenehmer ist, als der Nicht-Selbstbetrug…

Man könnte das Pferd aber auch aus Sicht des Nichts aufzäumen. Was, wenn dieser „Lebens-Traum“ nur ein „Zeitvertreib“ oder „Abenteuer-Urlaub“ der Existenz ist, die sich als „ohnmächtiges ich“ diesem Traum aussetzt, einfach um eine Abwechslung in ihrem langweiligen „Immer-Allmächtig-Sein“ zu haben.

Als Traum-Figur kann ich das nicht wissen – aber es ist immerhin nicht völlig unwahrscheinlich. Das machen wir Menschen ja auch: Wenn einer Lust auf einen „Kick“ hat, setzt er sich auf das Motorrad und reißt den Gashahn bis zum Maximum auf, so dass es ihm die Arme gewaltig dehnt. Der „Kick“ dabei ist der mögliche Tod. Wer weiß, vielleicht ist genau das der Sinn. Vielleicht will „die Existenz“ Schmerzen fühlen, Aufregung, Angst vor dem Tod, Adrenalinschübe… – auch wenn „ich“ das nicht will und brauche. „Ich“ brauche eigentlich gar nichts mehr.

Alles nur Worte. Allerdings ist auch das Geschwätz mit dem Nicht-Sinn nur ein Jonglieren mit leeren Worthülsen. Fakt ist, dass es keine Wahl gibt. Leben lebt sich selbst und das Einzige, was da noch stört ist das dämliche Ding, das notorisch „ich“ sagt.

Es fehlt eine Neu-Justierung.
Mechaniker – herkommen!!!

So, der Mechaniker war da.
Er hat mir gezeigt, dass das SEHEN der WAHRHEIT richtig ist und dass diese Welt absurd, verrückt und idiotisch ist. Aber sie ist da und sie ist das Einzige, was jetzt da ist. Also muss sie so akzeptiert werden, wie sie ist und man tut halt, was man so tut, damit man nicht die ganze Zeit einfach nur herumsitzt, was natürlich auch eine Alternative wäre.

Wer genug Geld (Energie) hat, kann eigentlich alles tun und lassen, was ihm gerade gefällt. Castaneda spricht von einem Weg, der Herz hat – aber was soll das sein? Jeder Weg hat Herz, denn es ist das Herz (Existenz), das diese Welt gebiert. Es gibt also keine Wege ohne Herz, denn wenn es sie gäbe, gäbe es auch richtig und falsch.

Was ist richtig und was ist falsch?
Zwei Worte.

Was ist Schreiben?
Selbstheilung durch Herauslassen dessen, was sich zeigen will.

Ahhh:
Was ist Sinn?
Selbstheilung durch Herauslassen, dessen, was sich zeigen will.

Lassen wir die Sau raus – oder das Einhorn?
Beide – jedes zu seiner Zeit!

Das könnte vielleicht sogar Spaß machen…

Aber eigentlich – eigentlich ist der einzige Sinn im Leben, tief zu schlafen.
Denn im Tiefschlaf bin ich das, was ich wirklich bin,
ohne den schmerzempfindlichen Körper fühlen zu müssen.
Im Tiefschlaf bin ich alles, was ist: unberührbar, unzerstörbar, einzig-artig.

Warum also nicht Einschlafen in die Wirklichkeit
und nie wieder aufzuwachen in den Traum?
Weil ES „mich„, die Wirklichkeit, immer wieder einschlafen lässt,
um den Lebens-Traum weiter zu träumen.

Die Frage nach dem Sinn ist ein Hohn für eine zwangs-geträumte Figur!

Letztlich ist das Einzige, was bleibt, etwas zu finden, das genug Spaß und Freude macht, um dem ge-traum-lebten Unsinn etwas abzugewinnen. Was das ist, das ist genauso bedeutungslos, wie dieses geträumte Leben. Wer da jetzt an „soziale Projekte“ denkt oder an „Welt-Ver-Schlimm-Besserung„, der ist aber gewaltig auf dem Holzweg! Nicht, weil „ich“ das nicht will – sondern, weil es nicht geschieht.

Es gibt kein richtig und falsch.

Wenn man diese Worte aber partout benutzen will oder muss, dann ist das richtig, was jeweils geschieht.
Somit ist das, was in einem Leben geschieht auch dessen Sinn, denn „Sinn“ ist der inhärente und ursächliche Hintergrund einer Handlung.

Somit kann der Sinn des Lebens nicht gefunden werden, ohne das Leben zu leben. Der Sinn ergibt sich aus dem Leben selbst aus dem, was jeweils geschieht. Egal, wie sinnvoll oder sinnlos das dem Beurteilungs-Mechanismus vorkommen mag. Das Tun des Lebens selbst ist der Sinn.

Jetzt ist die Empfindung von tiefem Frieden wieder da….

Als die Stille zu leben – das ist mein Sinn.

Leben ist einfach – solange der Verstand nicht versucht, es zu verstehen – denn das ist unmöglich und daher kommt die Frage nach dem Sinn auf. Aber diese Frage an sich ist sinn-frei und un-sinnig.