Hintergrund

Heute Nacht konnte sehr deutlich der Unterschied zwischen identifiziertem und nicht-identifiziertem Sehen erkannt werden. Der Hintergrund des Sehens strahlt – aber nicht in sichtbarem Licht, sondern in „schwarzem Licht„, der Vorstufe von sichtbarem Licht. Das Strahlen ist die Emanation der Funktion des Hintergrundes – die aus dem reinen Sehen besteht. Der Hintergrund strahlt sozusagen „Sehen“ aus. Dieses Sehen ist überall und nicht etwa nur auf die Augen oder andere Sinnesorgane beschränkt. Die körperlichen Augen können nicht auf diese Art sehen – sie sind Inhalt des Sehens. Hier ist natürlich nicht das Sehen mit den körperlichen Augen gemeint oder das Fühlen mit körperlichen Sinnen – sondern das innere Sehen.

Der Hintergrund sieht nicht nur, er sieht alles gleichzeitig und unzentriert. Es ist eine Art Panoramaschau. Bei nicht identifiziertem Sehen gibt es keine Grenze – alles wird im gleichen „Raum“ gesehen. Dieser Raum ist weit, offen und grenzenlos und bildet die Verbindung zwischen allen gesehenen Objekten. Sie sind in ihm und sie sind aus der „Substanz“ dieses Raumes gemacht.

Identifiziertes Sehen sieht zuerst Objekte, weil es sich selbst als Funktion eines Objektes (Körper) erfährt. Nicht identifiziertes Sehen, sieht zuerst den leeren Raum zwischen den Objekten und dann erst die Objekte und erkennt gleichzeitig ohne jede Mühe, dass die Objekte nur geringe Unterschiede aufweisen – weil sie alle im gleichen Raum sind und aus der gleichen Ursubstanz bestehen. „Inneres Sehen“ ist also etwas anderes, als das körperliche Schauen, es basiert auf „innerem, wortlosem Wissen“, nicht auf Licht (Helligkeitsunterschiede). Sehen und (wortloses) Wissen sind identisch.

Diese Art zu sehen kann nicht eingeschaltet werden – sie ist immer eingeschaltet. Daher kann sie auch nicht erlernt oder gemacht werden. Diese Art zu sehen wird erkannt, wenn die Identifizierung mit dem Körper und der festen Welt schwächer wird oder ganz abfällt. Das kann aber auch nicht gemacht werden. Warum gibt es dann diese vielen Richtungen, die alle vorgeben, Menschen, die auf sie hereinfallen, „erleuchten zu können„? Sie bringen das Ego dazu aufzugeben, nachdem es tausend, zehntausend oder hunderttausend Versuche gemacht hat, zu erkennen und jedesmal gescheitert ist. Und wenn die Aufgabe echt ist, dann kann die Lösung von der Identifizierung erfolgen oder zumindest eine Starke Abschwächung – und dann wird das Sehen erkennbar. Erkennen des Richtigen scheint auf beim Fallenlassen des Falschen.

Wir sind es einfach gewohnt, immer nur auf die Objekte zu fokussieren und nicht auf den leeren Raum – sonst würden wir es bemerken. Aber der leere Raum hat nichts, worauf sich der Fokus richten kann, da gibt es nichts zu holen und daher schaut auch nur ein „Ver-Rückter“ auf den leeren Raum. Aber es muss ein echter „Ver-Rückter“ sein – wenn ein Ego auf den leeren Raum schaut, dann sieht es nicht, sondern es schaut durch seine Absicht zu erkennen. Diese Absicht ist auch ein Objekt und daher sieht das Ego nie den leeren Raum, sondern immer nur Objekte. Subjekte können immer nur Objekte sehen – weil auch ein Subjekt ein Objekt ist.

Nur Nicht-Subjekte können Nicht-Objekte sehen. Das hört sich irgendwie elitär an – ist aber das genaue Gegenteil! Das „Elitäre“ und „Intellektuelle“ (Verstand, Zwangsdenken) ist es ja gerade, was diese Art zu sehen verdeckt.

Richtungswechsel. Schauen wir von oben auf den menschlichen Körper. Was sehen wir da? Den Kopf, der auf einem Hals sitzt, der auf den breiteren Schultern sitzt, die über Brustkorb und Bauch liegen. Diese Teile des menschlichen Körpers haben die größten Ausmaße und verdecken damit den darunter liegenden Boden – den Untergrund (Hintergrund). Aber auch wenn man aus einem anderen Winkel schaut, sieht man den Boden nicht, denn der wird von den Füßen verdeckt, die auf ihm stehen.

Wenn ein Mensch einen anderen Menschen begrüßt, dann schaut er nicht auf den Boden, sondern auf den anderen Menschen. Für ihn sieht es so aus, als ob „er“ aus seinem Körper heraus auf den anderen Körper schaut, in dem auch ein „er“ oder „sie“ enthalten ist. Der Boden, der beide Körper-Objekte verbindet, wird nicht beachtet, er wird als selbstverständlich genommen, denn schließlich muss der Körper sich ja irgendwo abstützen, ansonsten würde er ins Schwerkraftzentrum stürzen. Das ist identifiziertes Schauen.

Beim nicht-identifizierten Sehen, sieht der Hintergrund selbst die vorhandenen Objekte – und zwar gleichzeitig und unfokussiert.

Schauen wir auf ein Gebäude. Das Gebäude beinhaltet ein Luftvolumen, das genau so groß ist, wie die Außenmaße des Gebäudes, abzüglich des Volumens der Außenwände. Auch um das Gebäude herum ist die gleiche Luft (Substanz). Die Außenwände wirken als Grenze zwischen Innenluft und Außenluft, um zum Beispiel die Innenluft gegenüber der Außenluft wärmer oder kühler halten zu können. Wenn man im Gebäude steht und nicht durch ein Fenster schaut, sieht man nur das Innere. Steht man vor dem Gebäude, sieht man nur das Äußere.

Schaut man durch ein Fenster (Augen) von innen nach außen, dann sieht man direkt, dass man im Innenraum ist und auf den Außenraum schaut. Diese Gewissheit „innen“ zu sein, wird unterstützt von dem Druckgefühl der Hände, die sich auf dem Fensterbrett abstützen und dem Gefühl der nackten Füße, die den weichen Teppich unter sich spüren (Kontraktion hinter den Augen). Dieses Schauen geht von den Objekten aus, die sich im planetaren Luftraum (Atmosphäre) befinden und als die Hauptsache angesehen werden. Die Luft ist solange nicht wichtig und wird nicht beachtet, wie sie rein genug ist, um sie gefahrlos und beschwerdelos atmen zu können. Das ändert sich in dem Moment, wenn die Luft knapp wird, stinkt oder gesundheitsgefährdend wird. Dann wird plötzlich die Luft bemerkt und ihre lebensspendende Eigenschaft.

Wenn wir die Luft als den Hintergrund sehen, dann befinden sich alle Objekte darin aber sie wird nicht gesehen, weil sie unsichtbar und geruchlos ist. Selbst wenn sie stinkt, ist es nicht die Luft an sich, sondern andere gasförmige oder staubförmige Bestandteile, die als Geruchsträger oder Trübungsfaktor wirken. Die eigentliche Luft nimmt niemand wahr, sie ist zu gewöhnlich und zu selbstverständlich. Höre einmal eine Minute auf zu atmen und Du wirst bemerken, wie wichtig Luft ist.

Luft ist also überall – sie ist auch im Körper vorhanden, in den Lungen und als Sauerstoff im Blut. Sie bildet einen atmosphärischen Druck, dem der Körper mittels gleichartigem Innendruck standhalten muss. Bei der Luft ist es vielleicht nicht so deutlich – aber wenn man statt Luft Wasser betrachtet und die darin schwimmenden Fische, dann erkennt man, dass diese aus einem sehr großen Wasseranteil bestehen. Fisch = Lebenskraft + Bauplan + 80% Wasser + 20% Eiweiß und Mineralstoffe.

Nun betrachten wir den Raum an sich. Raum ist Ausdehnung. Alle Objekte müssen Ausdehnung haben, selbst wenn sie nur sehr gering ist. Um Objekte im Raum erkennen zu können wird Zeit benötigt, denn unterschiedliche Ausdehnung impliziert Laufzeitunterschiede der energetisch/geistigen Wellen, aus der Materie besteht. Ohne RaumZeit oder ZeitRaum kann es also keine Objekte geben, nicht einmal ein einziges Atom. Die Hauptmerkmale der menschlichen Existenz sind also der Raum und die Zeit, die benötigt wird, um ihn zu erkennen und zu durchmessen.

Was ist Bewusstsein? Etwas, das aus eigener Fähigkeit erkennungsfähig ist. Man könnte sogar sagen, dass Bewusstsein mit Erkennungsfähigkeit gleichzusetzen ist. Bewusstsein ist Sehen. Aus was besteht Bewusstsein? Das weiß niemand – aber nennen wir es einfach Geist. Wir könnten auch Scheiße sagen aber so wird schon die stinkende Ausscheidung von Lebewesen benannt und das würde zu Verwechslungen führen.

Wenn wir den Verstand anschauen, dann erkennen wir, dass es da einen Behälter und einen Inhalt gibt. Der Behälter ist das Gehirn und der Inhalt sind Gedanken – zumindest wird das so angenommen. Tatsächlich sind beide nur Inhalt von Bewusstsein. Wenn wir also den Verstand als Modell hernehmen, dann ist das Bewusstsein das „Gehirn“ (Hardware) und die in ihm auftauchenden Objekte sind die „Gedanken“ (Software). Dann wäre die uns bekannte, objekthafte Welt nur ein virtueller Inhalt oder ein Gedankenbündel des allumfassenden Bewusstseins.

Das allumfassende Bewusstsein ist tatsächlich identisch mit dem mysteriösen Hintergrund, um den es hier geht. Das Bewusstsein IST Sehen an sich und es sieht das, was in ihm auftaucht und das, mangels anderer existierender Masse, aus „Bewusstseins-Masse“ (geformtem Geist) besteht. Also ist Sehen: ungeformter Geist, der geformten Geist sieht.

Jedes Wesen, jedes Objekt, „die Welt“ besteht aus geformtem Bewusstsein (menschliches Bewusstsein, Seele) – das in einer transparenten Blase eingeschlossen ist, die benötigt wird, um die Form davor zu bewahren, sich in der Umgebung aus ungeformten Bewusstsein (universelles Bewusstsein) aufzulösen.

Das war in Kurzform das, was heute Nacht gesehen wurde. Das war nicht das erste Mal – aber jedesmal wird es aus einem anderen Winkel betrachtet, so dass sich jedesmal eine andere Möglichkeit auftut, es zu beschreiben. Es ist ein bisschen, als ob ein Kleinkind auf dem Schoß der Mutter sitzt, die ihm ein Bilderbuch zeigt und erklärt, in dem Bilder der Realität enthalten sind. Das war schon beim allerersten Mal so, bei meiner „Initiation„, da wurde mir dreimal hintereinander der verborgene Kanal gezeigt, der von einem Raum hinter den Augen, zum Unterbauch führt. Es gelang aber nicht, diesen erneut zu benutzen.