Bei der Ganzkörperwahrnehmung geht es nicht darum, den ganzen Körper auf einmal wahrzunehmen. Es geht darum, MIT dem ganzen Körper wahrzunehmen. Heute Nacht konnte ich wieder einmal nicht schlafen und da ich schon lange solche Perioden nutze, um mich innerlich zu erforschen, machte ich das heute Nacht auch und experimentierte mit dem Vayu-Mudra. Dabei bestätigte sich, dass es die Energieverteilung kreuzweise anordnet, wie schon hier beschrieben. Es verursacht aber auch eine Fokussierung der Wahrnehmung auf den Brust- und Bauchbereich und aktiviert die Ganzkörperwahrnehmung.
Als der Atem einmal angehalten wurde, spürte ich plötzlich, dass das energetische Atem-Gefühl unverändert weiter ging. Es wurde gespürt, wie die inneren Energiefelder sich exakt so bewegten, wie das beim Atmen der Fall ist. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich das Atmen meiner Frau in meinem eigenen Körper spürte.
Damit experimentierte ich eine Weile und fand heraus, dass sich bei jedem Atemzug, „etwas“ zwischen meinem Körper und dem Körper meiner Frau hin- und her bewegte. Schließlich hatte ich auch das Gefühl, den Regen draußen fühlen zu können. Aber natürlich nicht so, dass es als „nass“ empfunden wurde – Bewusstsein kann nicht nass werden – sondern es war der energetische Vorgang des fallenden Regens, der gefühlt wurde.
Hier zeigte sich wieder, dass das Bewusstsein auf keinen Fall nur auf den Kopf beschränkt ist. Das Bewusstsein ist überall und durchzieht jegliche Wahrnehmung. Somit müsste es auch möglich sein, einen Baum zu fühlen, der am Horizont sichtbar ist – denn er wird ja visuell wahrgenommen und ist damit im Bewusstseins-, beziehungsweise Wahrnehmungs-Feld.
Der Körper wurde nicht als „Organbehälter“ gefühlt, sondern als schwarzes, homogenes Bewusstseins-Feld. Die Begrenzung durch die Haut, die das Körperinnere vom Körperäußeren trennt, ist nur eine scheinbare, die sich nur auf der physischen Ebene auswirkt. Das Bewusstsein ist vollkommen unbeschränkt, denn es ist ja der universelle Behälter, in dem der Körper und seine Umgebung erscheint.
Die einzige Beschränkung, der wir immer unterliegen, ist unsere Vorstellung, von dem, was möglich und unmöglich ist. Wir sind schlicht und einfach darauf konditioniert, Menschen mit einer limitierten Wahrnehmung und Fähigkeit zu sein.