Heute habe ich herausgefunden, dass es eine zusätzliche Höreinrichtung in jedem Menschen gibt: das innere Ohr, Damit meine ich nicht die innenliegenden Teile des physischen Ohres – die sind nur Repräsentationen des inneren, energetischen Ohres. Wenn man mit dem inneren Fühlen nach links oder rechts fühlt, in Richtung eines der physischen Ohren, dann kommt man an ein schwarzes Energiefeld, das ständig in einer sehr niedrigen Frequenz vibriert. Das ist das innere Ohr und mit diesem Ohr wird auch der innere Ton „gehört„. Mir ist heute klar geworden, warum das Hören auf diesen Ton tatsächlich nicht so dumm und primitiv ist, wie ein bestimmter spiritueller Lehrer behauptet.
Der Ton auf der linken Seite ist normalerweise lauter und niedriger frequent und klingt tiefer, „dunkler„, „wärmer„. Er ist so gestaltet, dass er den Hörenden nach unten zieht oder zumindestens am „Aufstieg“ in Richtung „reines Bewusstsein“ hindert.
Der Ton auf der rechten Seite, hat es dagegen in sich – er ist ultra fein, extrem stark gebündelt und sehr hochfrequent. Das ist pure Energie auf kleinstem Raum. Sie kommt in Form eines eng gebündelten Strahles. Wenn dieser Strahl auf das rechte Ohrfeld trifft, beginnt es, schneller zu schwingen. Wenn das bewusst gefühlt und gehört wird, dann wird auch das Bewusstsein davon beeinflusst und verfeinert – so dass im Laufe einer längeren Zeit immer feinere Wahrnehmungen möglich werden.
Die vom Hörfeld umgewandelte Energie, energetisiert den Körper und das gesamte Körper-Bewusstseins-Feld. Noch vor vier Jahren war es völlig unmöglich, innen irgend etwas zu fühlen. Aber mittlerweile ist die innere Fühlfähigkeit so extrem fein und so extrem fein fokussierbar, dass selbst kleinste Unterschiede gefühlt, gehört und „gesehen“ werden können.
Es gibt einen nicht unwichtigen Nebeneffekt dieser Übung: Indem man den lauteren, linken Ton ausblenden muss, um den viel leiseren und helleren, rechten Ton zu hören, muss man sich so extrem konzentrieren, dass für nichts anderes mehr Raum und Energie übrig bleibt. Der Denkvorgang kommt beim Eintritt des inneren Hörens unmittelbar zu einem vollständigen Ende – allerdings nur für die Dauer der Aufrechterhaltung der Konzentration.
Am Anfang ist es völlig unmöglich, gleichzeitig konzentriert den leisen Ton zu hören und dabei zu denken. Sobald man gelernt hat, den Ton festzuhalten und „Gedanken bewusst zu machen„, lässt sich beides kombinieren. Da die Gedanken „gemacht“ werden müssen, gibt es absolut keine unbewusste Gedankentätigkeit mehr – solange die Konzentration aufrecht erhalten wird.
Ich habe das vier oder fünf Jahre lang geübt und gegen Ende so extrem und mit solcher Verzweiflung, weil es partout nicht dauerhaft zu halten war, dass es im November 2014 zu einer temporären Verschmelzung mit dem Absoluten kam (Initiation) und zu einer dauerhaften Verschiebung nach jenseits des Verstandes. Seitdem ist es völlig unmöglich, dass noch unbewusste Gedankentätigkeit aufkommt – außer ich lasse sie bewusst zu. Wenn ich mir das alles vergegenwärtige, dann komme ich nicht umhin zu behaupten, dass diese Übung das Bewusstsein so sehr verfeinert, dass der Sprung möglich wird.
Ich kann aber nicht sagen, ob das auch bei anderen Menschen so sein würde. Andererseits war diese Methode auch die bevorzugte Methode des Buddha – das ist zwar schon zweitausend Jahre her – aber die Konstruktion des Menschen hat sich seitdem nicht so gravierend geändert, dass diese Methode nicht mehr funktioniert. Ich weiß nur, dass sie bei mir funktioniert hat und dass selbst das hartnäckigste und lauteste Denken keine Chance gegen diesen äußerlich unhörbaren, inneren Ton hat. Der feine und kleine David haut den grobschlächtigen, riesigen Goliath im Bruchteil einer Sekunde platt – und der ist völlig machtlos dagegen. Endlich Stille…
Im Vergleich zu Anadis hochkomplexer Bewusstseins-Arbeit ist diese Methode sicherlich primitiv – aber sie hat das Potential einen Aspiranten soweit vorzubereiten, dass der Sprung und eine nachfolgende feinere und komplexere Arbeit am Bewusstsein möglich wird. Ob es allerdings zum Sprung kommt, kann nicht gesagt werden, denn das hat mit Schicksal und Gnade zu tun – weil niemand diese Grenze aus eigener Kraft überwinden kann. Man kann ihr nur so nahe wie möglich kommen und beginnen, „wuchtig auf die Tür einzuschlagen„. Das „Einschlagen auf die Tür“ ist identisch mit beginnender und immer stärker werdender Verzweiflung.
Es ist sogar möglich, wenn man der Methode treu bleibt, bis ganz nach oben zu kommen. Der rechte Ton wird dabei immer feiner, leiser und zunehmend hochenergetischer, dass er am Ende in die vollkommene Stille an sich mündet. Die Schwingung ist dann so rasend schnell, dass sie vollkommen still zu stehen scheint: vollkommene Dunkelheit, vollkommene Stille, vollkommene Unbewegtheit. Jegliche Emanation schwingt immer langsamer, als dieser Zustand – selbst sichtbares Licht. Die Matrix (Gebärmutter) von sichtbarem Licht, ist schwärzeste Dunkelheit – das reine Bewusstsein an sich.
Hier noch ein Zitat aus einem sehr empfehlenswerten Buch, das sich mit der Methode des Hörens auf den inneren Ton beschäftigt und das ich leider erst im Jahr 2017 gefunden habe:
„Dieser mystische Ton ist wie ein heiliger Angelhaken der GNADE, zum Sucher hinabgeworfen, um ihm zu helfen, ihn von seinem gewöhnlichen Seinszustand wegzuziehen. Sich von seiner gewohnten Weise des Denkens und Fühlens zu entfernen und sich „leer zu machen“, ist der wesentliche, vorbereitende Schritt, um etwas von einer höheren Ordnung zu erlauben, die Leere zu füllen, die er in sich geschaffen hat.
Nur so kann der heiligende Abstieg der GNADE in ihm stattfinden und diese sein Wesen mit ihrer GÖTTLICHEN FLAMME erfüllen – das unerlässliche Instrument zur Reinigung und Umwandlung seiner niederen Natur, das ihn schließlich würdig und stark genug machen wird, um fähig zu sein, in der Gegenwart des HÖCHSTEN MONARCHEN zu stehen und seinen königlichen Blick zu ertragen ohne zurückzuschrecken.
Wenn der Sucher eine ausreichende Reinigung und Umwandlung durchlaufen hat, wird er in dem Maß, wie er gelernt hat, sich selbst zu „sterben“, unausweichlich aufsteigen und mit dem strahlenden Licht verschmelzen, so wie verdampfendes Wasser in die Luft aufsteigt und sich in der Sonnenhitze auflöst. […] Und jedesmal, wenn er seinen HÖCHSTEN INNEREN HERRN vergisst und erneut in sich einschläft, begeht er, ohne es zu merken, gegen sein eigenes wesen, die schwerste Sünde, die es gibt.
In solchen Momenten kann wirklich gesagt werden, dass der Fall des Mesnchen, nicht mehr und nicht weniger ist, als dieses Merkwürdige Vergessen seiner selbst, das heißt, seiner HÖCHSTEN NATUR und des Bewusstseins von seiner Existenz. In diesem Zustand der Selbstvergessenheit werden alle falschen Handlungen im Leben begangen.
Mit Hilfe des mystischen Tones, hat der Aspirant eine bessere Chance, wachsam und mit seiner inneren Quelle verbunden zu bleiben und immer längere Perioden in einem Zustand der inneren Sammlung zu bleiben. Er wird schließlich selbst sehen, dass er nur dann, wenn der diesen Zustand des inneren Gegenwärtigseins fühlt, sich seiner Existenz bewusst ist. Die restliche Zeit, wenn er in seinem gewohnten Zustand des Vergessens ist, fühlt er seine Existenz kaum und kann, dem Grad seiner Abwesenheit entsprechend, gar kein Bewusstsein davon haben“ [Quelle: Der Weg der inneren Wachsamkeit – Der Pfad zum inneren Licht und zur Verwirklichung der göttlichen Natur]