Heute wurde mir anhand eines Mails klar, dass es unmöglich ist, mit anderen Menschen zu kommunizieren, wenn sie sich im Verstand befinden – also ihren linearen Gedankengängen glauben. Das ist der Modus von Philosophen. Ich erlebe es zunehmend als anstrengend, wenn jemand Aussagen, die hier im Blog getätigt wurden, versucht, mit dem Verstand zu interpretieren und mir dann argumentativ seine Sicht überzustülpen.
Damit will ich nicht sagen, dass ich selbst frei davon bin – das geht mir auch noch so – aber ich kann das momentan erst dann wirklich fühlen, wenn ein anderer sich mir gegenüber so verhält. Es nervt zwar – aber ich bin trotzdem froh für diese Interaktion, ansonsten würde ich das vielleicht nie merken. Das ist also wieder einmal eine klassische Lern-Situation für mich.
Der grundsätzliche Unterschied zwischen mir und anderen ist, dass ich niemals über diese Dinge nachdenke. Das Nachdenken über solche Themen bezeichne ich als „Philosophie„. Bei mir läuft das komplett anders ab. Ich sehe etwas und unmittelbar erscheint dazu eine intuitive Einsicht, die so gestaltet ist, dass ich sie verstehen kann. Die Intuition erweitert ständig meine Sicht und aufbauend auf dieser erweiterten Sicht liefert sie immer feinere Details – was wiederum die Sicht vertieft und erweitert. Wenn man so will, entwickelt sich das Bewusstsein aus sich selbst heraus zu einer immer holistischeren Sicht. Wie ein Mensch, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht…
Es ist manchmal ganz interessant, die eigene Sicht mit der von anderen zu vergleichen – aber es ist sehr viel befriedigender, einfach nur zu schauen, ohne auch nur einen Gedanken auf das Geschaute zu verschwenden. Der Verstand kann niemals wirklich wissen – aber er kann als Empfänger für wirkliches, lebendiges und intuitives Wissen fungieren, wenn er direkt mit der Intuition verbunden ist.
Nur dann kann einer wirklich aus vollem Herzen heraus sagen: Ich weiß gar nichts über die Dinge – ich weiß nur „um die Dinge„. Wissen „um etwas“ ist immer neu, immer frisch und kann nicht gespeichert werden. Denn wenn es gespeichert wird, dann ist es nur noch eine Konserve der ursprünglich direkten Anschauung – es ist dann totes Wissen. Daher ist jede Diskussion „um etwas“ völlig unsinnig. Wer wirklich wissen will, darf nicht „darüber nachdenken“ – er muss direkt hinschauen, muss „der geschauten Dinge inne werden“ dann weiß er direkt, frisch und authentisch. Und es gibt nichts, das diese direkte Anschaung ersetzen kann.
Denken ist sprechen mit sich selbst.
Diskussion ist sprechen mit anderen.
Denken ist tot.
Schauen ist lebendig.
Da dieser Blog immer aus dem Moment heraus geschrieben wird, ohne dass ich vorher weiß, was jeweils heraus will, ist jegliche Diskussion darüber sinnlos. Denn das, was da heraus will und die Form, die es dabei annimmt, ist immer nur im Kontext mit meiner aktuellen Verfassung gültig und mit dem intuitiven Wissen, das sich dadurch zeigt. Daher kann es durchaus sein, dass an einem Tag A gesagt wird und am nächsten Z – und beide Aussagen sind jeweils gültig!
Um das zu verstehen, muss man wissen, dass jeglicher Eindruck in der Erscheinungswelt immer dual ist und immer polar. A und Z sind daher keine unvereinbaren Gegensätze – sondern zwei Pole, die durch eine lineare Abfolge von Abstufungen verbunden sind. Es sind Gegensatzpaare, wie zum Beispiel „-1“ und „+1“ oder „absolute Abneigung“ und „absolute Zuneigung„. Außerdem zeigt sich in diesen Beiträgen eine innere Entwicklung. Wer weiter hinten anfängt, zum Beispiel im Januar 2016 und bis zu diesem Beitrag hier liest, wird eindeutig feststellen, dass eine Entwicklung im Schreiber stattgefunden hat.
Daher kann man nicht diskutieren, denn Lernen ist ein unendlicher, gradueller Prozess – und wenn jemand etwas anders sieht, als ein anderer, dann sieht er das nicht falsch – sondern er sieht es immer im Kontext seiner aktuellen Situation und inneren Verfassung. Diese Faktoren sind so etwas wie Filter, welche die Wirklichkeit so „eingefärbt“ zeigen, dass dieser Mensch sie verstehen kann.
Wenn zum Beispiel jemand stirbt, der sein Leben lang an Jesus geglaubt hat, dann wird er im Todesprozess mit ziemlicher Sicherheit etwas sehen, das er als „Jesus“ interpretieren wird, der ihn „heim holt„. Denn auch Glaube ist nur ein Filter für die reine Wirklichkeit der Realität – die energetisch ist. So etwas wie „Jesus“ gibt es nicht und hat es nie gegeben, genauso wenig, wie es diesen Schreiber hier wirklich gibt. Das einzig wirklich Existente ist reines, ungeteiltes Bewusstsein. Die Eindrücke darin sind nur wie Wellen im Meer, die nicht vom Meer getrennt sind. Alle Informationen, die von der Ur-Wahrheit abweichen, zeigen immer nur eine relative Wirklichkeit, gefiltert von der Voreinstellung (Parametrisierung) des jeweiligen Menschen (Programmes).
Man kann die Realität tatsächlich „sehen“ – wenn man sich als das ungeteilte Ganze erlebt,
als Bewusstseinsfeld, in dem alles enthalten ist und das nicht getrennt von seinem Inhalt ist.
Die „Außen-Ansicht“ ist immer fragmentiert – die „Innen-Ansicht“ ist immer ganzheitlich.
Die „Außen-Ansicht“ ist scheinbar physisch – die „Innen-Ansicht“ ist real, geistig und bewusst.
Wer die „Außen-Ansicht“ mit der „Innen-Ansicht“ überlagert, sieht die Wirklichkeit dieser Dimension.
Es gibt hier niemanden, der weiß, nur ein Vehikel für lebendiges Wissen. Es gibt auch keine Fragmentierung, wir selbst und alles, was wir erleben und nicht erleben, ist ein einziger, eng vernetzter Ablauf im Ur-Bewusstsein (Quelle). Die Quelle, die von ihr erzeugten „Seelen“ (individuelle Bewusstseinseinheiten) und die projizierten Erscheinungswelten und Erscheinungs-Wesen sind nicht getrennt voneinander. Das alles bildet ein Netzwerk des Bewusstseins, im Bewusstsein, bestehend aus Knoten schwingender Bewusstseinsenergie. Die Quelle samt Inhalt (Seelen und Universen) ist ein einziges bewusstes, geistiges Wesen.
Wahrheit ist immer einfach – so einfach, dass sie für den linearen Verstand nicht fassbar ist. Wie soll er das auch verstehen, wenn er nur ein Ausdruck ist und sich nicht über das Ganze erheben kann? Der Verstand kann das nicht verstehen – aber wenn er still ist, kann er als Projektionsfläche dienen, auf der intuitive Wahrheit erscheinen kann.
An diesem Beitrag erkennt man sehr schön, wie sich die Dinge entfalten und Lerninformationen für mich selbst und für andere präsentiert werden. Es fängt mit einem Satz an und am Ende des Satzes, weiß ich noch nicht, welcher als nächstes kommt. Das intuitive Wissen entfaltet sich immer aus sich selbst heraus und durch den Schreiber hindurch, der nichts anderes ist, als ein Kanal für die Wirklichkeit – ganz genauso wie jeder andere lebendige Ausdruck auch.
Würde das anders ablaufen, würde ich mir so einen Beitrag vorher überlegen, dann könnte man ihn ungelesen in die Tonne treten – mehr wäre er nicht wert! Der menschliche Schreiber darf das nicht selbst tun – er muss zulassen, dass er lediglich als Schreiber (Handpuppe) benutzt wird.