Mit dem sie am meisten ununterbrochen verkehren,
dem Logos, der das All verwaltet,
von dem sondern sie sich ab,
und was ihnen jeden Tag begegnet,
kommt ihnen fremd vor.
.Am Logos, dem seienden, verlieren die Menschen immer ihren Verstand,
sowohl bevor sie als auch wenn sie ihn erst einmal vernommen haben.
Denn obwohl alles diesem Logos gemäß geschieht,
gleichen sie Unerfahrenen,
sobald sie sich überhaupt an solchen Worten und Werken versuchen, wie ich sie darlege,
indem ich jedes Einzelne seiner Natur gemäß analysiere und sage, wie es sich damit verhält.
Den anderen Menschen aber bleibt verborgen, was sie im Wachen tun,
genau wie das, was sie im Schlaf vergessen.
.
Daher muß man dem gemeinschaftlichen Logos folgen
– denn gemeinsam ist der gemeinschaftliche;
obwohl aber der Logos, der seiende, gemeinsam ist,
leben die Leute, als ob sie über eine private Einsicht verfügten.
Quelle: http://12koerbe.de/pan/heraklit.htm
Das sind nur drei Zitate von Heraklit über den LOGOS. Was zeigt sich hier? Heraklit wusste, dass der LOGOS – oder das Wort (Schwingung) – die essentielle, steuernde Kraft in der Realität ist. Die Natur der Realität besteht aus zwei Faktoren: reines, absolutes Bewusstsein (auch Leere genannt) und dessen inhärente Kraft – Shakti oder Lebenskraft genannt. So, wie Heraklit sich hier ausdrückt – davon ausgehend, dass die Zitate stimmen – kann Heraklit mit LOGOS nur die steuernde und belebende Kraft der Realität gemeint haben – und das ist die Shakti, bzw. Lebenskraft.
Man kann den LOGOS auch allgemeines Unterbewusstsein nennen. Das ist gültig, weil die Lebenskraft ein inhärenter Bestandteil des absoluten Bewusstseins ist. Weiter muss man wissen, dass es keine physischen Objekte gibt – diese sind nur Erscheinungen im Bewusstsein, die von der Lebenskraft, die nichts anderes ist, als Bewusstsein in Aktion, über die Sinnesorgane ins Bewusstsein projiziert werden. Ich gehe davon aus, dass Heraklit das auch wusste.
Er muss muss auch gewusst haben, dass der Mensch ein abhängiges Wesen ist, das nicht zur Selbststeuerung fähig ist. Denn der blaue Satzteil sagt ganz klar aus, dass er wusste, dass die Leute von sich aus nichts wissen, dass der Verstand nur sinnlose Ansammlungen von Worten enthält. Er wusste also, dass denken nicht zu Erkenntnissen führt, sondern zum Gegenteil – die Leute haben also keine privaten Einsichten=Kenntnisse=Fähigkeiten.
Wenn er das wusste, dann muss ihm auch klar gewesen sein, dass nicht der Mensch handelt, sondern die Lebenskraft durch ihn hindurch. Denn ein Mensch ohne funktionierende Selbst-Steuerungsmöglichkeit kann niemals aus eigener Leistung komplexe Objekte schaffen, wie Bauwerke, Kunstwerke oder Staatsformen – das ist immer die Lebenskraft/Shaktis/LOGOS!
Heraklit hat mit hundertprozentiger Sicherheit eine sehr tiefe Erkenntnis gehabt – genau aus diesem Grund hat ihn auch keiner der Denk-Akrobaten verstanden. Weder zu seiner Zeit, noch später. Man kann ihn auch nicht mit dem Verstand verstehen, sondern nur dann, wenn man in sich selbst die Wahrheit entdeckt. Und wenn man das tut, wird aus „dem Dunklen“ plötzlich der Strahlende!
Heraklit war kein Genie, kein Hirnakrobat – er war ein Mystiker, der bis zum Grund der Wahrheit vorgedrungen ist, genauso wie Buddha! Und ich bin mir auch sehr sicher, dass Buddha niemals die Lehren entworfen hat, wie sie im Buddhismus heute gelehrt werden. Einer, der wusste, dass die Ralität der Welt nur eine Erscheinung im Bewusstsein ist, würde niemals den Leuten gesagt haben: bessert euch! Das wäre ja völlig absurd! Wie soll sich eine völlig abhängige Erscheinung – wie ein Bild in einem Spiegel – denn ändern können? Und wozu?
Auf solche Ideen kommen nur die Leute, die Religionen und Kirchen gründen, um ihre Machtgelüste auszuleben, indem sie andere unterdrücken und ausbeuten. In Religionen und Kirchen geht es immer nur um Macht, Unterdrückung und Ausbeutung! Darum arbeiten Religionen und Kirchen immer mit dem Staat zusammen – der ja genau die gleichen Ziele hat.
Jesus hätte niemals eine Kirche gegründet! Das ist absurd! Er hat auch nicht gesagt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr – bevor ein Reicher in den Himmel kommt“. Wenn es ihn gab und er eine fundamentale Erkenntnis hatte, dann hätte er gesagt: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, bevor ein Gedankenreicher in den Himmel kommt! [= mit der Quelle verschmilzt]
Es gibt Hinweise darauf, dass Jesus seine Erkenntnisse in Indien erlangt hat – wo er Ye-Shiva genannt wurde, was bedeutet: „ich bin Shiva“. Daraus wurde Yeshua und daraus Jesus. Dass einer etablierten Religion und deren Würdenträgern das Erscheinen eines „Retters“ der Menschen nicht in den Kram passte, kann man durchaus verstehen und ihre Gegenwehr zeigt ja deutlich, dass sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Heute brauchten sie diese Angst nicht mehr zu haben – denn die meisten Menschen sind durch Schule und Medien dermaßen verblödet und mit Konsum, TV und Handy beschäftigt – die würden nicht einmal merken, wenn man sie zur Schlachtbank führt – wie es zum Beispiel mit der Jugend in Deutschland derzeit passiert! Und die, welche doch etwas merken, werden erfolgreich in die Esoterik-Schiene umgeleitet. Aber die Wahrheit erfahren sie dort auch nicht, denn:
Die Wahrheit liegt offen da – und um sie zu erkennen, braucht es nur stille Bewusstheit!