Spontane Übungen zur Selbst-Erfahrung

Der Körper ist ein vollkommener Ausdruck des Selbst und wer nicht ständig präsent ist und diesen lebendigen Ausdruck spürt – der weiß nicht einmal, dass er existiert. Da der Körper immer da ist – nur die Präsenz oft nicht, ist es eine gute Möglichkeit, um die Präsenz zu stärken, stets auf den Körper zu achten und wenn dieser nicht mehr spürbar ist, wieder zu ihm zurück zu kehren.

Frage Dich: In welcher Umgebung befindet sich der Körper gerade? Wie fühlt sich der Untergrund an? Ist die Luft warm oder kühl. Liegt der Körper, sitzt er, steht er oder läuft er? Wie fühlt sich der Körper an? Gibt es Schmerzen oder Verspannungen und wo? Ist der Körper als Ganzes zu spüren oder nur punktuell, zum Beispiel in der Augengegend?

Die folgenden Übungen kann man immer dann spontan durchführen, wenn man daran denkt. Keinesfalls sollte man sie geplant und vorsätzlich üben, denn das mästet nur das Ego. Sie führen dazu, dass man zunehmend den Raum beachtet, statt die Objekte darin, was dem Gewahr-Sein entspricht.

  • Spüre wo Dein Bewusst-Sein gerade zentriert ist: Augen, Kopf, Brust, Bauch oder Unterleib.
  • Spüre einzeln: Nase, Mund, Gesicht, Kopf, Hals, Arme, Hände, Brust, Bauch, Beine, Füße…
  • Spüre Nase und Mund einzeln und dann Dein Gesicht als Ganzes.
  • Spüre wechselweise das Gesicht und den Oberkörper
  • Spüre den Körper-Innen-Raum vom Kopf bis zu den Füßen, vom linken Arm bis zum rechten.
  • Spüre wo die Haut von der Kleidung berührt wird, wie Arme, Füße und Gesäß die Unterlage berühren.
  • Spüre die Haut als Membran um einen vollkommen leeren Innen-Raum.
  • Spüre den leeren Raum im Körper, der sich über die Haut hinaus in alle Richtungen erstreckt.
  • Spüre Dein Selbst (dich selbst) als eine riesige, unbegrenzte Weite.
  • Draußen: Schau in den Himmel und spüre dessen gigantische Weite.
  • In einem Raum oder draußen: Spüre den Raum zwischen den Objekten und um sie herum, statt die Objekte zu beachten..
  • Darüber solltest Du Dir stets klar sein:
  • Genauso, wie die allgegenwärtige Luft alles durchdringt und immer im Raum bleibt,
    durchdringt das Gewahr-Sein alle Wesen und Objekte und bleibt immer im Raum.
  • Der Raum ist allgegenwärtig und frei von allen Beschränkungen.
  • Ich bin nicht mein eigener Körper. Ich existiere überall.
  • Mein eigener Körper ist das Universum und hat die Natur von Gewahr-Sein
  • Der gleiche leere Raum, der ich bin, ist auch in allen anderen Wesen und Objekten – und sie in ihm.

Die 112 spontanen Übungen des Vijnana Bhairava Tantra zum Erkennen der Wirklichkeit:

1-18 Meditationen über den Atem

  1. Die Erfahrung des leeren Raumes mag dir zwischen zwei Atemzügen kommen. Nach dem Einatmen und kurz vor dem Ausatmen – die Wohltat.
  2. Wenn sich der Atem von unten nach oben kehrt, und dann wiederum, wenn er von oben nach unten kehrt – durch diese beiden Wendungen, erkenne.
  3. Oder, wann immer der einströmende Atem mit dem ausströmenden Atem zusammenfließt, in diesem Augenblick berühre das energielose, energieerfüllte Zentrum.
  4. Oder, wenn der Atem ganz draußen ist, oder ganz drinnen, und von allein stillsteht – in solch einer universalen Pause verschwindet das eigene kleine Selbst. Dies ist schwierig nur für die Unreinen.
  5. Die Aufmerksamkeit zwischen den Augenbrauen: Lass das Denken vor dein geistiges Auge treten. Lass deine Form sich füllen mit Atemessenz bis zum Scheitel des Kopfes – und von dort nieder regnen als Licht.
  6. Wenn in weltlicher Aktivität, lenke die Aufmerksamkeit zwischen zwei Atemzüge, und dies übend wirst du in wenigen Tagen neu geboren.
  7. Mit erspürbarem Atem in der Mitte der Stirn: Sobald er das Herz erreicht, im Augenblick des Schlafes, hast du Gewalt über die Träume und selbst über den Tod.
  8. Mit äußerster Hingabe zentriere dich auf die beiden Verknüpfungspunkte des Atems und erkenne den Erkennenden.
  9. Lege dich hin wie tot. Wutentbrannt, verharre so. Oder: Starre, ohne mit der Wimper zu zucken. Oder: Sauge etwas und werde zum Saugen.
  10. Während des Liebesspiels, geh in der Umarmung auf wie im immerwährenden Leben.
  11. Schließe die Türen deiner Sinne, wenn du das Krabbeln einer Ameise spürst. Dann.
  12. Sitzend auf einem Bett oder Kissen, lass dich schwerelos werden, jenseits des Geistes.
  13. Oder stelle dir die fünffarbigen Augen auf dem Rad des Pfaus als deine fünf Sinne im unendlichen Raum vor. Lass nun ihre Schönheit mit dir verschmelzen. Oder aber mit jedem beliebigen Punkt im Raum, oder auf einer Wand, bis sich der Punkt auflöst. Dann erfüllt sich dein Wunsch nach einem anderen.
  14. Lenke deine ganze Aufmerksamkeit auf den Nerv, der mitten durch dein Rückgrat geh (Sushumna)t, fein wie die Blütenfaden des Lotos. Und werde so transformiert.
  15. Wenn du alle sieben Öffnungen des Kopfes mit deinen Händen verschließt, wird der Raum zwischen den Augen allumfassend.
  16. Wenn alle Sinne im Herzen aufgenommen sind, gehe in die Mitte des Lotos.
  17. Ohne auf den Geist zu achten, bleib in der Mitte – bis…
  18. Blicke liebevoll auf irgendeinen Gegenstand. Schweife nicht zu einem anderen Gegenstand ab. Hier, mitten im Gegenstand – die Segnung.
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    19-22 Zentrierende Meditationen
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  19. Ohne Unterstützung für Hände oder Füße sitze nur auf dem Gesäß. Plötzlich – das Zentrum.
  20. Wiege dich rhythmisch, während du in einem Fahrzeug fährst – und erfahre! Oder in einem stillstehenden Gefährt, indem du dich kreisen lässt, in langsamer werdenden, unsichtbaren Kreisen.
  21. Steche mit einer Nadel in irgendeinen Teil deines Körpers, geh dann vorsichtig in dieses Stechen hinein und erreiche innere Reinheit.
  22. Lenke die Aufmerksamkeit dorthin, wo du irgendein vergangenes Ereignis siehst. Dabei verliert sogar deine Form ihre gegenwärtigen Eigenschaften und wird verwandelt.
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    23-29 Stopp-Meditationen
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  23. Fühle vor dir einen Gegenstand. Fühle die Abwesenheit aller anderen Gegenstände außer diesem. Dann lass das Gegenstandsgefühl beiseite – und erkenne.
  24. Wenn dir eine Stimmung gegen oder für jemand aufsteigt, dann projiziere sie nicht auf die betreffende Person, sondern bleibe zentriert.
  25. Sobald du den Impuls hast, etwas zu tun, stoppe!
  26. Wenn ein Wunsch kommt, betrachte ihn aufmerksam. Dann gib ihn plötzlich auf.
  27. Wandere umher, bis du erschöpft bist und dann lass dich auf den Boden fallen. In diesem Fallen sei ganz.
  28. Nimm an, dass du allmählich an Kraft oder Wissen verlierst. In dem Moment des Verlustes, transzendiere.
  29. Hingabe befreit.
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    30-36 Schau-Meditationen
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  30. Schau dir bei geschlossenen Augen dein inneres Wesen bis ins einzelne an. Erblicke so dein wahres Wesen.
  31. Schau auf eine Schale ohne die Seiten oder das Material zu sehen. In wenigen Augenblicken – werde bewusst.
  32. Sieh einen schönen Menschen oder ein gewöhnliches Objekt so, als wäre es das erste Mal.
  33. Einfach, indem du in den blauen Himmel schaust, jenseits der Wolken – die Heiterkeit.
  34. Lausche, während die letzten mystischen Lehren gegeben werden. Die Augen ruhig, ohne zu zwinkern, werde schlagartig absolut frei.
  35. Am Rand eines tiefen Brunnens sieh unentwegt in seine Tiefe bis – das Erstaunen.
  36. Sieh auf einen Gegenstand, dann entferne langsam deinen Blick von ihm, dann entferne deine Gedanken von ihm. Dann.
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    37-47 Meditationen über Geräusche
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  37. Devi, stelle dir in Momenten der Bewusstheit die Schriftzeichen vor – erst als Buchstaben, dann subtiler als Klang dann als feinstes Gefühl. Dann, sie beiseite lassend, sei frei.
  38. Bade im Zentrum eines Klangs, etwa in dem ununterbrochenen Klang eines Wasserfalls. Oder, halte deine Ohren mit den Fingern zu, höre den Klang der Klänge.
  39. Intoniere langsam einen Klang wie A-U-M. Wie der Klang in die Klangfülle eintritt, so auch du.
  40. Im Beginn und bei der allmählichen Verfeinerung des Klangs von irgendeinem Laut – erwache.
  41. Während du Saiteninstrumenten lauschst, höre ihren zusammengesetzten zentralen Klang; und so: Allgegenwart.
  42. Stimme hörbar einen Ton an, dann weniger und weniger hörbar während sich dein Gefühl immer mehr in diese stille Harmonie hinein vertieft.
  43. Richte mit leicht geöffneten Mund deine Aufmerksamkeit in die Mitte der Zunge. Oder spüre, während der Atem leise kommt, den Klang „HH“.
  44. Ruhe im Klang „AUM“ ohne ein „A“ oder „M“.
  45. Singe still ein Wort, das mit „AH“ endet. Dann, in dem „HH“, mühelos, die Spontaneität.
  46. Halte dir die Ohren zu und kontraktiere das Rektum (Schließmuskel). Tritt in den inneren Klang ein.
  47. Geh auf im Klang deines Namens und, durch diesen Klang, in alle Klänge.
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    48-63 Meditationen über die Liebe
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  48. Am Beginn der sexuellen Vereinigung achte auf das anfängliche Feuer, und fahre damit fort, vermeide so die heiße Asche am Ende.
  49. Wenn deine Sinne in solcher Umarmung geschüttelt werden wie Laub im Wind, dann geh in dieses Schütteln hinein.
  50. Schon die Erinnerung an die Vereinigung, ohne die Umarmung, bringt Transformation.
  51. Wenn du voller Freude einen lang abwesenden Freund wieder siehst, sei durchdrungen von dieser Freude.
  52. Wenn du isst oder trinkst, werde der Geschmack des Essens oder Trinkens, und sei erfüllt.
  53. Oh Lotus-Äugige, deren Berührung so süß ist, sei dir bewusst, wenn du singst, siehst, schmeckst, dass du bist, und entdecke das Immer-Lebendige.
  54. Wo immer du Zufriedenheit findest, gleichgültig in welcher Handlung, verwirkliche sie.
  55. An der Schwelle zum Schlaf, wenn der Schlaf noch nicht gekommen ist, die Tageswachheit aber schon schwindet, an diesem Punkt wird das Sein offenbart.
  56. Illusionen täuschen, Farben umschreiben, selbst die teilbaren Dinge sind unteilbar.
  57. In Stimmungen äußersten Verlangens bleibe ungestört.
  58. Dieses sogenannte Universum wirkt wie eine Trickvorführung, eine Bilderschau. Um glücklich zu sein, sieh sie als solches.
  59. Geliebte, richte deine Aufmerksamkeit weder auf Freude noch auf Leid, sondern genau dazwischen.
  60. Dinge und Wünsche existieren in mir wie in anderen. Lasse sie zu, und indem du dies akzeptierst, werden sie transformiert.
  61. Wie Wellen gemeinsam mit Wasser daherkommen und Flammen mit Feuer, so wogt das Universelle mit uns.
  62. Wo dein Geist auch hinwandert, nach innen oder nach außen, an diesem Ort, dies.
  63. Wann immer irgendeiner deiner Sinne dir einen lebhaft bewussten Eindruck verschafft, verweile in dieser Bewusstheit.
  64. Bleibe, während du zu niesen beginnst, oder erschrickst, oder dich ängstigst, oder an einem Abgrund stehst, oder im Kampf die Flucht ergreifst, oder heftige Neugierde verspürst, oder dich am Anfang eines Hungers, oder am Ende eines Hungers befindest, unverwandelt bewusst.
  65. Was anderen Lehren als rein gilt, ist für uns unrein. Unterscheide in Wirklichkeit nicht zwischen rein und unrein.
  66. Bleibe gegenüber Freund und Feind, in Ehren wie in Schande, unwandelbar gleich.
  67. Hier befinden wir uns im Reich des Wandels, Wandels, Wandels. Zehre den Wandel durch den Wandel auf.
  68. Wie eine Henne ihr Küken bemuttert, so bemuttere auch du in der Wirklichkeit bestimmte Erkenntnisse, ganz besonders bestimmte Handlungen.
  69. Da in Wahrheit Abhängigkeit und Freiheit zusammenhängen, sind diese Worte nur für diejenigen da, denen das Universum Furcht und Schrecken einflößt. Dieses Universum ist eine Spiegelung von Vorstellungen. Wie du viele Sonnen im Wasser als Spiegelungen der einen Sonne siehst, ebenso sieh Abhängigkeit und Freiheit.
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    70-75 Licht-Meditationen
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  70. Betrachte deine Essenz als Lichtstrahlen, die sich von Zentrum zu Zentrum die Wirbelsäule aufwärts ausbreiten, und so steigt Lebendigkeit in dir auf.
  71. Oder in den Räumen dazwischen, fühle dies als Blitze.
  72. Fühle den Kosmos als eine durchsichtige, ewig lebende Präsenz.
  73. Im Sommer, wenn sich der ganze Himmel endlos klar über dir wölbt – dann geh hinein in solche Klarheit.
  74. Shakti, betrachte das ganze All so, als wäre es schon von deinem eigenen Kopf absorbiert, mit all seinem Glanz.
  75. Ob du wachst, schläfst oder träumst – wisse, dass du Licht bist.
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    76-78 Meditationen über die Dunkelheit
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  76. Fällt Regen in schwarzer Nacht, dann geh in diese Schwärze als Form der Formen hinein.
  77. Ist die Nacht weder mondlos noch regnerisch, dann schließe die Augen und sieh die Schwärze vor dir. Dann öffne die Augen und sieh die Schwärze. So verschwinden Mängel für immer.
  78. Wo immer deine Aufmerksamkeit ruht, an diesem Punkt, Erfahrung.
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    79-94 Meditationen mit Imaginationen
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  79. Richte deine Aufmerksamkeit auf Feuer, wie es durch deine Gestalt aufsteigt, von den Zehen aufwärts, bis der Körper zu Asche wird – nur du nicht.
  80. Meditiere, dass diese Welt, an die wir glauben, zu Asche verbrennt, während du zum Sein oberhalb des Menschlichen wirst.
  81. Im Subjektiven verströmen Buchstaben zu Wörtern, und Wörter zu Sätzen, und im Objektiven verströmen Kreisläufe zu Welten und Welten zu Prinzipien. Entdecke, wie all dies letztlich in deinem Sein zusammenströmt.
  82. Fühle meine Gedanken, meine Ich-heit, meine inneren Organe – Ich!
  83. Bevor Wünsche und Denken entstehen, wie kann ich da sagen: Ich bin? Betrachte dies. Löse dich in der Schönheit auf.
  84. Wirf die Bindung an den Körper weg, und erkenne: Ich bin überall. Wer überall ist, ist voller Freude.
  85. Nichtdenken wird das begrenzte Selbst entgrenzen.
  86. Nimm an, du versenkst dich in etwas jenseits aller Wahrnehmung, jenseits allen Begreifens, jenseits des Nichtseins – dich.
  87. Ich existiere. Dies ist mein. Dies ist dies. Oh Geliebte, eben in diesem erkenne Grenzenlosigkeit.
  88. Jedes Ding wird durch Erkennen wahrgenommen. Durch Erkennen erstrahlt das Selbst im Raum. Nimm ein einziges Sein wahr – als Erkennender und Erkanntes.
  89. Geliebte, beziehe noch in diesem Augenblick Geist, Erkennen, Atem und Form ein.
  90. Wenn du die Augäpfel federleicht berührst, öffnet sich die Leichtigkeit zwischen ihnen bis ins Herz hinein und dringt von dort in den Kosmos.
  91. Geh in die ätherische Präsenz hinein, die deine Form nach oben wie nach unten durchdringt.
  92. Lenke Geiststoff (chit) in solch unbeschreiblicher Feinheit nach oben, nach unten und mitten in dein Herz.
  93. Betrachte jeden beliebigen Bereich deiner gegenwärtigen Form als grenzenlose Weite.
  94. Empfinde, wie deine Substanz, Knochen, Fleisch, Blut, von kosmischer Essenz gesättigt sind.
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    95-104 Meditationen für Frauen
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  95. Fühle, wir die feinen Kräfte der Schöpfung deine Brüste durchweben – und dabei zarte Muster bilden.
  96. Bleib an einem Platz endloser Weite, frei von Bäumen, Bergen, Bewohnern. Und so nehmen all die Drangsalierungen des Geistes ein Ende.
  97. Betrachte den Luftraum, das All als deinen eigenen Körper der Glückseligkeit.
  98. Lass in bequemer Lage in einem Bereich zwischen den Achselhöhlen tiefen Frieden einziehen.
  99. Spüre, wie du dich nach allen Seiten hin ausweitest – fern wie nah.
  100. Die Anerkennung von Objekten und Subjekten ist die Gleiche für einen erleuchteten wie für einen unerleuchteten Menschen. Ersterer zeichnet sich durch seine Größe aus: Er bleibt im Subjektiven und verliert sich nicht in den Dingen.
  101. Glaube, dass du allwissend, allmächtig, durchdringend bist.
  102. Stelle dir dich in Geist gehüllt vor, gleichzeitig drinnen wie draußen, bis sich das gesamte All vergeistigt.
  103. Sobald sich ein Verlangen regt, erinnere dich mit deinem gesamten Bewusstsein daran, es zu erkennen.
  104. Jede Einzelwahrnehmung ist begrenzt, und löst sich auf in die Allmacht.
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    105-109 Meditationen über die Einheit
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  105. In Wahrheit sind Formen nicht zu trennen. Nicht zu trennen sind das allgegenwärtige Sein und deine eigene Form. Erkenne, wie alles aus diesem Bewusstsein gemacht ist.
  106. Empfinde das Bewusstsein jedes Menschen als dein eigenes Bewusstsein. Und werde so, ohne Rücksicht auf dein Selbst, zu jedem Lebewesen.
  107. Das Bewusstsein existiert in jedem Lebewesen, und nichts anderes existiert.
  108. Dieses Bewusstsein ist der Geist, der jeden einzelnen leitet. Sei dieses eine.
  109. Stell dir deine untätige Form vor wie ein leerer Raum mit Wänden aus Haut – leer.
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    109-112 Meditationen über die Leere
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  110. Das Universum ist eine leere Hülle, worin dein Geist grenzenlos herum tollt.
  111. Meditiere über Wissen und Nichtwissen, Sein und Nichtsein. Und welches von beiden du auch sein magst – lass es beiseite.
  112. Geh in den Raum ein, ohne Stütze, immer während, still.

[Quelle]

Eine ursprünglichere Übersetzung des Vijnana Bhairava Tantra findet sich hier.