Wenn ich schon dabei bin, Klartext zu reden, dann gleich richtig. Heute Morgen schrieb ich, dass die Wirklichkeit multidimensional ist. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit.
Die Wirklichkeit, wie wir sie kennen, ist multidimensional, multipolar und multizyklisch. Aber auch das ist nur ein Teil. Die tatsächliche und ursprüngliche Wirklichkeit besteht aus einem übergeordneten Bewusstsein/Gewahrsein, in dem die Welt, wie wir sie kennen, sich multidimensional entfaltet.
Ich weiß das mit hundertprozentiger Gewissheit, weil ich mich im November 2014 als genau diese Dimension erlebt habe. Ich erlebte mich als übergeordnetes, umfassendes, masse- und zeitloses Bewusstsein oder Gewahrsein, das alles umspannt und durchzieht, was ist. Kurz vorher erlebte ich mich als ungeheuer schwere Masse, schwerer als der schwerste Berg – wie ich heute weiß, als den Gegenpol dessen, was ich danach erlebte.
Alles, was existiert ist in diesem Bewusstsein. Außerhalb gibt es nichts – es gibt gar kein außerhalb. Das trifft auf alles und jeden zu auf jeden Menschen, jedes Tier, jedes Insekt, jedes Bakterium – auf jeden Planeten, jede Sonne – auf das gesamte Universum. Die Welt, wie wir sie kennen, lässt sich anschauen und anfassen. Tatsächlich ist da aber nur ein Bewusstsein, welches das alles inszeniert, wie einen multidimensionalen Film – ein Schauspiel, das es mit sich selbst spielt. Die Welt existiert – aber sie ist nicht physisch, sondern mental. Darum ist es auch nicht schlimm, wenn jemand stirbt. In Wirklichkeit stirbt gar nichts – nur die Figur ist nicht mehr im Bewusstsein präsent – oder auf der Leinwand, wenn man zum Vergleich ein Kino betrachtet.
Es gibt ein Buch, das diese Wirklichkeit sehr treffend beschreibt. Die Autorin, Suzanne Segal, beschreibt sich darin als Substanz, die überall ist und wenn sie (ihr Körper) sich bewegt, ist es so, als ob sie dahin geht, wo sie auch vorher schon vorhanden war. Ohne Zweifel hat sie das genau so erlebt.
Ich erlebte das nur einmal – aber das war so prägend, dass ich es nicht mehr vergessen kann. Heute erlebe ich mich als Anwesenheit, als Präsenz, als Mittelpunkt, der all das wahrnimmt, was geschieht. Ich erlebe mich als geerdet, als fest verwurzelt in diesem Körper, der untrennbarer Bestandteil der Welt ist. Das Ego und der Verstand sind aber nicht verschwunden, wie vielfach behauptet wird. Im Gegenteil – sie sind stärker geworden – aber nicht in dem Sinne, dass sie mich beherrschen, sondern sie sind als Werkzeug, als Kanal zum Selbstausdruck und zur Erkenntnis reiner und klarer geworden.
Wenn ein Mensch dahin kommt, dann wird er vollkommen er selbst. Er wird authentisch, drückt sich genau so aus, wie es ihm entspricht und zwar auf allen Kanälen. Das bedeutet, dass seine Ausdrucksmöglichkeiten zunehmen, nicht abnehmen. Daher kann es auch nicht einen dauergrinsenden Esoterikidioten geben, denn der wäre eindimensional – das bin ich nicht.
Ein solcher Mensch hat eine natürliche Autorität in Bezug auf Selbsterkenntnis und die Wahrheit. Er weiß immer, was wahr ist, weil er direkt mit der Dimension verbunden ist, die identisch ist mit der Wahrheit. Und er hat Zugang zu einem unendlichen Pool an unterbewusstem Wissen, der zwar potentiell allen Menschen zugänglich ist – den aber kaum einer kennt. Das alles hat nichts damit zu tun, dass solch ein Mensch etwas besonderes wäre – das ist er nicht. Er ist nur ein offener Kanal, durch den sich das stärker und klarer ausdrücken kann, was ist – was jeder ist.
Ich weiß nicht, ob ich diese geistige Dimension in diesem Leben noch einmal bewusst erleben werde. Aber auch wenn es nicht so käme, wäre das nicht schlimm, denn ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass ich das bin – und ich kann niemals nicht das sein, was ich wirklich bin – auch, wenn ich es faktisch jetzt nicht so wahrnehmen kann. Ich weiß, das genügt.