Was ist Frieden?

Frieden ist der immer vorhandene Grundzustand.

Das tiefe Tal zwischen Sein und Nicht-Sein.

Das stille, tiefe Wasser unterhalb der aufgewühlten Wellen.

Das Potential zur Bewegung in jeglicher Richtung.

Frieden hat keine Ursache und kann deshalb nicht gefunden werden.

Frieden kennt keine Zeit, Frieden ist Zeitlosigkeit.

Frieden hat nichts mit Aktivität oder Inaktivität zu tun.

Frieden ist Freiheit vom Ich.
Unfreiheit vom Ich ist Krieg.
Wie kann ein Ich das verstehen?
Gar nicht.

Passend dazu und gerade erst gefunden:

Auszug aus „The Path of Awareness„:

This was only my fifth lesson with him, and things were already looking great. I
had spent a year with another martial arts teacher before him, and it was all easy practice followed by a vague feeling of accomplishment, but this teacher was something else entirely. Every block I could offer to his punches proved to be ineffective. Every punch I threw at him either missed or was deflected. His structure was like iron, and yet his movements were like the wind.

He could not only intercept my punches, but also my intention. He could read my mind like an open book and was already there before I even started. How could he do this? There was no way someone could be that fast!

Seeing the puzzled expression on my face and my rising frustration, he finally spoke. “Amit, you think about it, that’s why you get hit. You think, therefore you stink! But right now you stink, so it is ok to think”, he said with a big smile.

I protested, “If I think, I end up being slow, and if I don’t, then I can’t tell what’s coming, so what can I do?

He said, “You must feel your opponent’s energy and respond naturally. You have no time to think.

But how?” I demanded a clearer explanation.

You spend time in analyzing and that slows you down. A quick mind is not a mind that thinks fast, it’s a quiet mind that responds quickly”.

I let that sink in for few seconds. “But how can I have a quiet mind, when I am thinking or talking all the time?” I asked.

That’s why you must train your mind too. You have to act instantly, and respond adequately. You cannot be spontaneous here, while training with me, and be casual out there in your daily life. That won’t work! You should always be ready, even when you are alone and no one is watching. That is Kung Fu, that is life!

Im folgenden Absatz sieht man, dass er beim Entstehen des Textes noch nicht weit genug gegangen war:

Although we went through quite a few things to learn how to be aware, Awareness is not something you do, it is something you are. This book has been
about showing you that you are not the voice in your mind, but pure awareness experiencing this world.

Das ist Dualität. Es gibt keine Welt und keinen Erfahrenden – nur Erfahrungen = Sensationen = Daten die sich selbst erfahren.

Ein dynamisch aufpoppendes und verschwindendes Wissen dessen, was gerade als dieser Punkt/Pixel erscheint. Wobei nicht „etwas“ (Objekt) erscheint, sondern nur „das Wissen“ (selbst-wissender Datenpunkt).

Es gibt keinFeld des Gewahrseins, in dem die Welt erscheint“ – da sind nur ungeheuer viele, winzig kleine Pixel, die aufpoppen und selbst-gewahr sind. Ihr Erscheinen und Nicht-Erscheinen hängt von dem Erscheinen und den Eigenschaften vieler anderer Pixel ab (Daten-Vernetzung und -Verschränkung). Welt, Objekte und Subjekte, werden vom „Gehirn“ viele Male pro Sekunde aus dieser rauschenden und vibrierenden Datenmasse erzeugt.

Wenn die Wahrnehmung sensitiv und schnell genug ist und genug Konzentrationsfähigkeit vorhanden ist, kann das hier gesagte direkt erlebt werden. Es gibt Menschen, die können das nach einer Transformation direkt erleben, ohne zuvor trainiert zu haben. So war das hier. Viele andere Menschen werden aber nicht umhin kommen, Sensitivität, Geschwindigkeit, Auflösungsvermögen und Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen – bevor sie das werden erleben können. Wer nicht laufen lernt, wird nie laufen können.

Vipassana-Einstiegs-Übung

Ich bekam gestern eine Mail, von jemandem und demjenigen möchte ich helfen, zu erfahren, wie sich das Körper-Energiefeld anfühlt. Und da ich davon ausgehe, dass das auch für andere von Nutzen sein kann, mache ich das hier im Blog.

Lege dich auf den Rücken, zB ins Bett und entspanne dich. Dann winkle die Ellenbogengelenke so an, dass die Unterarme senkrecht in die Höhe stehen, während die Oberarme auf dem Bett bleiben. Halte die Finger entspannt und leicht ausgestreckt, so dass sie die Handfläche und sich gegenseitig nicht berühren. Balanciere die Unterarme so aus, dass sie senkrecht über dem Ellenbogen-Gelenk stehen und kein Kraftaufwand nötig ist, sie oben zu halten.

Dann fühle entspannt in eine oder beide Hände hinein. Nach einer Weile solltest du ein Kribbeln spüren, das immer stärker wird. Bleibe dabei, und fühle entspannt weiter. Dann behalte die Hände weiter im Fokus aber weite das Beobachtungs-Feld aus, zB um die Hände herum und die Arme hinunter bis zum Ellenbogen.

Wenn du sensitiv genug bist, solltest du mit der Zeit soweit kommen, dass du den gesamten Körper auf diese Weise fühlen kannst. Das, was da gefühlt wird, ist das Körperenergiefeld. (Bodymind) Wer sensitiv genug ist, spürt eine ungeheure Menge von gleichzeitig aufblitzenden und wieder verschwindenden Licht- bzw. Energiepunkten.

Wer noch die alten Röhrenfernseher erlebt hat, der kennt auch das „Bild des weißen Rauschens“ (klick) nach Sendeschluss. So ähnlich, wie im verlinkten Video, fühlt sich das Körperfeld an – und übrigens auch der Raum außen herum und zwischen den Gliedmaßen.

Bei mir wurde die Kundalini ursprünglich ausgelöst, als Arme und Beine, in der Badewanne liegend, senkrecht nach oben gestreckt wurden und der Raum dazwischen gefühlt und als „weißes Rauschen“ erfahren wurde. Das war aber nur deswegen der Fall, weil es zuvor noch ganz andere Erfahrungen gab, die letztlich dazu führten. Das Fühlen des Raumes war nur der letzte Schritt.

Meine Erfahrung ist, dass es keinen leeren Raum gibt. Das, was wir als leeren Raum erfahren, ist in Wirklichkeit randvoll mit energetischen Fluktuationen höchster Potenz. Ich kann diese Fluktuationen fühlen und (innerlich) sehen. In tiefer Dunkelheit kann ich sie sogar mit den physischen Augen sehen.

Ich sage es noch einmal: das hat nichts mit Okkultismus oder Esoterik zu tun! Leben ist ein geistig/energetisches Phänomen, das, wenn es mit nicht konditionierten Sinnen, also rein energetisch, erfahren wird, wie eine sehr schnell flimmernde Pixelmatrix wirkt.

Diese Matrix umfasst nicht nur „den eigenen Körper„, sondern ausnahmslos alles. Es gibt zwischen den einzelnen Pixeln oder Punkten keinerlei Trennung. „Ich„, „mich„, „mein„, „du„, „dich„, „dein„, „Subjekte„, „Objekte“ (= Trennung) erzeugt nur das Gehirn, weil es so programmiert ist. Und „das Gehirn“ ist auch nur eine Untermenge dieser schnell schwingenden, ungeheuren Masse an Pixeln bzw. Punkten.

Ich bin keineswegs ein Supermann oder außersinnlich begabt oder besonders begünstigt – wie der Mail-Schreiber glaubt. Ich bin ein ganz normaler Mensch, der einfach nur entspannt hinschaut. Und wenn man das mehr oder weniger ununterbrochen tut, dann sieht man mit der Zeit immer mehr Dinge dieser Art… Das ist ganz normal.

Wenn man zB ständig eine Kampfkunst oder künstlerische Tätigkeit trainiert, wird man irgendwann gut und immer besser. Aber wenn man gar nicht trainiert oder sofort wieder damit aufhört oder es nur lustlos tut, dann ist vielleicht das Potential da, dass aus diesem Körper ein Top-Kämpfer oder Top-Künstler wird – aber es manifestiert sich nicht.

Genau das sagt übrigens auch Dogen in Bezug auf Zazen: Das Sitzen selbst ist die Manifestation der immer schon vorhandenen Erleuchtung – aber wenn man nicht sitzt, manifestiert sie sich nicht. Dabei darf man „das Sitzen“ oder in meinem Fall „das Fühlennicht als aktive Übung verstehen.

Das Sitzen ist eine Einladung, dass sich „etwas“ in diesem „leeren Raum“ manifestiert. Gleiches gilt für das entspannte energetische Fühlen dessen, was gerade da ist. Es ist eine Einladung zur Manifestation – keine aktive Übung.

Vipassana wird im Allgemeinen so gelehrt, dass man etwas fühlt und sich dann gedanklich sagt: „das ist ein Gedanke„, „das ist ein Gefühl“ etc. Dieses „Notieren“ ist gut, wenn man noch gar keine oder nur wenig Konzentration aufbringen kann. Wenn aber die Konzentration bereits so gut ist, dass man das gesamte „Beobachtungsfeld“ ständig und ohne jede Mühe erfasst, kann man es so machen, wie hier beschrieben.

Siehe dazu auch das hervorragende Vipassana-Video von Daniel Ingram.

Full Natty Arhat

Was er hier beschreibt, die Verschmelzung mit dem Absoluten, ist bei mir zuerst passiert. Alles andere kam danach.

Es ist verblüffend, denn er beschreibt es fast genauso, wie ich es erlebt habe. Ich bezeichne das als meine zweite Geburt:

Der Körper lag im Bett im Halbschlaf – und plötzlich wurde „Ich“ zuerst in den „Unter-Bauch“ gezogen, das war bei ihm nicht – er saß im Retreat. Dann sah ich eine leuchtend-tiefschwarze Scheibe auf mich zukommen – was er als auf ihn zukommenden Tunnel beschreibt – und ich wusste, dass „ich“ das bin und gleich damit verschmelzen würde – er wusste, dass es das Absolute ist und er damit verschmelzen muss. Als „die Scheibe“ mich berührte, erlosch ich im gleichen Maße, wie sie mich in sich aufnahm. Das geschah nicht blitzartig, sondern in Zeitlupe. Ich spürte buchstäblich wie „ich“ langsam eingesaugt wurde und dabei erlosch und starb.

Das Ganze wiederholte sich einige Tage später, als „ich“ in den „Abgrund“ stürzte – und unten das Gefühl hatte, wie auf einem Trampolin zurück zu prallen. Das beschreibt er ähnlich, wenn er sagt: „ich war gar nicht drin„.

Es scheint zwei Modi zu geben: Den langsamen und den blitzartigen. Beim blitzartigen Modus merkt man das Erlöschen nicht, weil es im Bruchteil einer Sekunde geschieht und daher hat man beim Wiederauftauchen das Gefühl, dass es gar kein Verschwinden gab.

Verlust des zwanghaften Gedankenprozesses

Gestern wurde mir durch Zufall von Facebook ein Forum angezeigt, in dem aktuell 434 Menschen angemeldet sind, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie ich selbst – aber offenbar massiv darunter leiden. Ich meldete mich kurzerhand an, um darüber zu berichten, dass das keine Krankheit ist und keinerlei Grund, darunter zu leiden.

Diese Menschen sehnen sich einfach nach ihrem gewohnten leidvollen Zustand zurück, mit chronischem Zwangsdenken und ständigen emotionalen Achterbahnfahrten. Tatsächlich sind sie in diesem Dauer-Zustand der „Kopf-Leere“ in der denkbar besten Position für die direkte und ununterbrochene Untersuchung der Realität! Sie sind geradezu „gesegnet„!

Auf meinen Post hin meldete sich jemand und sprach von einem wahren „Augenöffner„…

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Meditations-Audios

Hier einige Meditations-Audios von Angelo Gerangelo, mit das Beste, was ich bislang gefunden habe. Er beschreibt wirklich perfekt. Sehr empfehlenswert, allerdings in Englisch. Eigentlich geht es nicht um Meditation, im Sinne von „Nabelschau“ oder „Wegdämmern“ – es geht darum, was da ist, wenn nichts da ist…

Mit anderen Worten: Er führt direkt dahinein, woraus Gedanken entstehen und wo natürlicherweise kein einziger ist. Ruhe darin und du bist frei von dem Zeug, von inneren Stimmen, Streitgesprächen mit dir selbst, Krieg, Aufruhr etc. Da ist schlicht und einfach gar nichts mehr von diesem Zeug. Das wurde ersetzt von der Lebendigkeit und Intimität der Sensationen. Nur kann ich das bei Weitem nicht so gut beschreiben, wie Angelo.

Festhalten vs Loslassen

Dieses Bild kam heute Morgen hoch.
Der Hauptunterschied zwischen Advaita und Anatta ist die Blickrichtung und ein subtiles Festhalten. Das Festhalten erzeugt den Eindruck eines Hintergrundes aus dem die Sensationen aufsteigen. Wird losgelassen, dreht sich der Blick in Flussrichtung und die Aufmerksamkeit richtet sich auf alle Objekte gleichzeitig. Außerdem entsteht der starke Eindruck, dass „der Strom“ alle Aktivitäten treibt. Weiterhin wird gesehen, dass die Gewahrsamkeit nicht getrennt ist, sondern zusammen mit den Sensationen entsteht und vergeht.