Zwei Blicke

Heute Morgen, auf dem Parkplatz vor dem Büro, war für Sekundenbruchteile eine Überlagerung da, als ob gleichzeitig das Ganze gesehen wird und die Teilaspekte aus der Sicht dieses Wesens hier.

Der Geist IST die Welt als Ganzes – und die Welt als Ganzes IST dieser Geist.

Jedes einzelne Wesen ist integraler und untrennbarer Bestandteil der Welt (und damit des Geistes) – wie ein Wassertropfen im Ozean oder ein Sandkorn in der Wüste. Es gibt keine getrennte Außenwelt (kein „da draußen„) – es ist eine Hohlwelt, eine Innenwelt, eine Geistwelt – eine Welt aus Geist im Geist. Virtuelle Gedanken, Bilder und Bewegungen im EINEN nicht dinglichen Bewusstsein.

Jeder Blick aus einem Einzelwesen heraus, ist ein Blick des Ganzen durch einen Teil von sich selbst auf einen Teil von sich selbst. Kamera-„Mann„, Webcam.

Nur das Ganze an sich hat den übergeordneten Blick des Ganzen auf das Ganze und gleichzeitig den Blick durch alle Einzelwesen hindurch. Simultaner Betrachter einer Leinwand, die es selbst IST, bestehend aus unzähligen Monitoren. Auf jedem Monitor ist ein Ausschnitt der Welt, aufgenommen von einer fest zugeordneten Kamera. Jede aktive Kamera entspricht einem Wesen, das in der Lage ist, die Umgebung und sich selbst zu erfahren – also auch Bakterien – möglicherweise aber auch Steine, Erde, Luft, Feuer und Wasser – da auch das alles nur Bewegungen des Bewusstseins im Bewusstsein sind.

Das erfahrende Medium (Hintergrund-Bewusstsein) ist überall, durchdringt und umfängt alles und alles besteht aus ihm. Alles ist in und aus Bewusstsein, da es nichts anderes gibt. Daher ist es ein Wahn, das Bewusstsein oder die Quelle erreichen zu wollen. Keiner kann DEM jemals entfliehen – jedes einzelne Partikel IST die nicht teilbare Quelle – eine temporäre und flüchtige Form aus Geist im Geist. Eine Bewegung, eine Schwingung in Stille, aus Stille, die wieder zu Stille wird. Selbsterkenntnis bedeutet, diese nackte Sicht auf sich selbst wieder freizulegen.

Stille = Bewusstsein = Quelle = „Gott“ = „Welt + Wesen“ = ALLES = nicht fest, kein Subjekt, kein Objekt – aber nicht nichts.

Es IST, sieht simultan seine Ganzheit, alle seine Teile und durch sie hindurch.

IST ist eigenschaftslos (formlos, farblos, festigkeitslos…) allesdurchdringend, umfassend und einzig – daher kann nicht gesagt werden, was es IST – nur dass es IST. Manche sagen auch SEIN, Absolutes, absolutes Potential, Quelle, Gott, oder … dazu. Es ist aber kein Subjekt und kein Objekt sondern ein Prozess, Bewegung und das, in dem und aus dem heraus dieser Prozess, diese Bewegung stattfindet. Daher sollte kein Substantiv verwendet werden. Man kann sprachlich richtig sagen: „die Stille„, „das Sein„, „das Leben„, „das Absolute„, „das Potential„, „die Quelle„, „die Existenz„, „der Gott“ – und das Gegenüber wird sich dabei etwas ganz bestimmtes vorstellen können. Stille wird zum Beispiel oft mit Lautlosigkeit verwechselt; Gott mit einem alten, bärtigen Mann; Leben/Existenz/Sein mit Pflanzen, Tieren und Menschen. Das Absolute mit vollständiger Leere, einem vollkommenen Nichts.

Man kann aber nicht sprachlich richtig sagen „ist“ – und damit etwas ganz bestimmtes meinen, weil der eigentliche Bezeichner oder die Eigenschaft fehlt (das ist eine Rose, das ist rot). IST, für sich alleine, ist unbestimmt, es sagt nur aus, dass etwas da ist, jedoch nicht was, wie oder wo und ist daher als Eigenname oder Bezeichnung sinnlos – und genau darum ausgezeichnet geeignet, um DAS zu bezeichnen.