Gewahren und Gewahrtes unterscheiden

Das Gewahren oder SEHEN ist der kontinuierliche Vorgang des Erkennens der Objekte und Bewegungen im Gewahrsein – und zwar ohne Begleittext aus dem Verstand!

Also alles, was da zu sehen, hören, fühlen, tasten, riechen und schmecken ist, ausnahmslos alles, auch der eigene Körper, samt zugehöriger Informationen, ist ein einziger, unendlicher Daten-Strom in dem nichts voneinander getrennt ist. Es ist, wie das Wasser und darin treibende Holzteile in einem Bach oder Fluss. Das Wasser ist das verbindende Element und die darin treibenden Teile sind die eingesträuten, mitfließenden Objekte.

Wenn man es schafft, das genau so zu sehen, ohne darüber nachzudenken, dann erscheint es, als ob alles aus einem unendlich kleinen Punkt am Hinterkopf hervorgeht und gleichmäßig radial nach außen strahlt. Aus dieser Sicht gibt es weder außen, noch innen, weder Subjekt, noch Objekt, sondern einfach nur einen kugelförmigen Raum, voller Objekte, die alle zusammen gehören. Einen Seher gibt es dabei nicht, sondern nur den kontinuierlichen Vorgang des Sehens oder Gewahrens, der erkannt wird, durch den Inhalt des Sehens.

Mit anderen Worten: alles, was im Gewahrsein erscheint, ist nicht zu trennen  vom Gewahren selbst – eben weil es keinen getrennten Seher gibt. Darum wird unmittelbar erkannt: ICH BIN ALLES. Das ist völlig klar zu sehen und völlig unspektakulär, normal und geradezu banal. Es ist einfach das, was ist – der ständig sich ändernde Inhalt des ewigen Momentes.