Glückseligkeit

Glückseligkeit entsteht, wenn man einfach als das ruht, was man ist: Als reines Bewusstsein, denn Bewusstsein ist identisch mit Liebe, Glückseligkeit, Stille und Frieden. Das ist es, was ich erlebe. Möglicherweise stammt das körperlich gefühlte Glücksgefühl von der Ausschüttung körpereigener Substanzen und möglicherweise ist das identisch mit dem Glücksgefühl beim Flow-Erlebnis. Aber kommt es wirklich darauf an, woher es kommt? Wenn ich Glück empfinde, dann bin ich glücklich – worauf das basiert ist doch vollkommen gleichgültig.

Und wenn ich immer glücklich sein kann, dann werde ich versuchen, immer glücklich zu sein. Ob ich das mit Sport mache, mit Sex, mit Energie oder durch innere Erfahrung – das bleibt sich doch vollkommen gleich! Es kommt einfach nur darauf an, innerlich Frieden, Stille, Glück und Freude zu erleben. Und wenn das da ist – was natürlich nur jeder für sich selbst wissen kann – was sollte dann noch fehlen?

Wozu sollte ich den Körper schinden, wenn ich glücklich bin? Wozu sollte ich etwas tun wollen – über das hinaus, was ohnehin geschieht (Familie, Beruf, Freizeit) – wenn ich glücklich bin? Will ich die Welt retten, wenn ich glücklich bin? Will ich ein anderes politisches System einführen, wenn ich glücklich bin? Ganz bestimmt nicht! Wenn ich glücklich bin, gibt es keinen Impuls, etwas zu tun, zu lassen oder zu ändern. Genau das bedeutet es ja, glücklich zu sein: alles so lassen zu können, wie es ist – und dabei vollkommen zufrieden und still zu sein.

Und wenn andere nur dann glücklich sein können, wenn sie sich mit Snowboards in den Abgrund stürzen, achttausend Meter hohe Berge ersteigen, Marathonlaufen, Extremsurfen, Extremwildwasserfahren oder sich für andere den Arsch aufreißen – dann ist das schön für sie, dass sie in diesen Momenten glücklich sind. Aber was ist in den restlichen Momenten? Sind sie dann unglücklich, weil sie das Flow-Erlebnis nicht haben?

Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal, denn bei mir gibt es fast keine „restlichen Momente“ und wenn doch, kann ich das Glück mit einem Fingerschnippen freischaufeln – denn es ist ja immer da und kann höchstens verdeckt sein. Wenn ich das merke, muss ich nur die Verdeckung oder Ablenkung eliminieren und mich erneut auf die innere Wirklichkeit ausrichten und das Glück scheint sofort wieder auf. Ich bin glücklich – und mehr brauche ich nicht.

Das größte Glück ist jenes, das nicht durch irgendwelche temporären äußeren Übungen oder Tätigkeiten erreicht wird, sondern indem das Bewusstsein einfach nur dauerhaft auf sich selbst konzentriert wird. Wenn das ununterbrochen möglich ist, dann ist da ununterbrochenes Glück. Und mehr als glücklich kann man nicht sein, denn Glück ist binär: Null oder Eins.

Dieses Glück kann mir niemand rauben und selbst wenn ich einen schweren Unfall erleiden würde, der mich zwingen würde, das Restleben im Bett zu verbringen – selbst das könnte dieses Glück – ich selbst in mir selbst zu sein – niemals verdunkeln. Ich müsste diese Tatsache einfach nur akzeptieren und mich wieder auf mich selbst konzentrieren und das Glück wäre wieder da. Kann es etwas schöneres geben?

Glück ist immer da – es ist der natürliche Zustand – fließende Liebe, Stille, Frieden.
Wenn es nicht da ist, schau nach, was es verdeckt, beseitige das und es erstrahlt wieder.
Wenn Du aber das Glück jagst, wirst Du es niemals finden, denn der Jäger jagt sich selbst.