Was ist Freude?

Ich habe gerade ein sehr interessantes Video gesehen, das in mir etwas zum Klingen gebracht hat. Den Link will ich hier nicht bringen, weil ich nicht weiß, ob der Autor das will. Es geht im Prinzip darum, dass der Körper als Ganzheit existiert und dass dieses fließende Agieren als bewusste Ganzheit Freude bringt. Es wird zum Beispiel beschrieben, dass ein Marathonläufer, den der Autor beobachtet hat, extreme Leistung bringt und an der Spitze läuft – aber dabei kein angestrengtes Gesicht zeigt, sondern vollkommene Entspannung und ein Lächeln, das auf tief empfundene Freude und inneren Frieden hindeutet. Auch vom mexikanischen Volksgruppe der Taharumara ist die Rede, die lange und extreme Läufe aus reiner Freude am Laufen vollziehen.

Das ist für mich sehr interessant und zwar deshalb, weil ich bisher in der Selbsterkenntnis den Körper eher ausgeklammert und mich auf das Bewusstsein konzentriert habe. Aber ohne den Körper könnte sich das Körperbewusstsein ja gar nicht entfalten – denn der Körper ist ja „die Entfaltung“ dieses Bewusstseins – er erscheint ja in ihm.

Das Körperbewusstsein ist wiederum im allumspannenden und alldurchdringenden universellen Bewusstsein angesiedelt. Zustände des Friedens, der Freude/Seligkeit /Glückseligkeit und inneren Stille erlebe ich auch und in letzter Zeit immer häufiger und länger – aber bisher eben nur auf das Bewusstsein bezogen. Vielleicht ergeben sich im dynamisch-bewussten Zusammenspiel von Bewusstsein und Körper noch viel tiefere Aufschlüsse und Zustände von Freude und Frieden, als ich es bisher erlebe. Ich werde der Sache auf den Grund gehen!

Nachtrag:
Glück und Freude treten auf, wenn man WIRKLICH LEBT – wenn man sich als SEIN erlebt.
Es geht dabei nicht darum, was getan wird, sondern WIE und WARUM es getan wird.
Hingabe an das Leben – egal auf welcher Ebene – bringt Glück und Freude hervor.

Ich erlebe zum Beispiel über Stunden hinweg Freude und Glückseligkeit, wenn ich einfach nur still in mir bin und keinen Finger rühre. Das Gefühl erstreckt sich von hinter dem Hinterkopf, die Bereiche des Nackens, unterhalb des Nackens bis oberhalb des Kopfes. Es fühlt sich so an, als ob dieser Bereich, der ungefähr die Form einer Kugel hat, regelrecht in Stille, Frieden und Freude gebadet wird.

Was muss ich dazu tun? Absolut nichts – ich bin lediglich mit meiner inneren Aufmerksamkeit an diesem Ort voll da. Und selbst das muss ich nicht machen, weil ich praktisch immer voll dort bin. Es ist wie ein sanftes Kribbeln, lebendig, warm, entspannt, liebend, still, friedlich – ein totales Wohlfühl-Gefühl.

Ich muss dazu wirklich gar nichts tun. Dieses Gefühl ist auch schon beim Aufwachen da: Ich wache auf und fühle, wie der Hinterkopf in Stille, Frieden und Freude gebadet ist. Und weil das so ist, bin ich überhaupt noch nicht auf die Idee gekommen, Freude auch über den Körper zu erfahren.

Nachtrag:
Hier habe ich einen Artikel gefunden, von jemandem, der beide Erfahrungen gemacht hat: Flow-Erlebnisse im Sport und bei der Meditation.