Fragen stellen

Wie stellt man die richtigen Fragen? Indem man zuerst einmal sich selbst fühlt – sein eigenes Sein. Dann erdet man sich darin, ruht darin und wenn man eine Unklarheit fühlt, dann fragt man sich genau das, was unklar ist. Warum ist das so? Wie kann ich das besser erkennen? Was will mir das sagen oder zeigen? Wie kann ich das deuten? Vorher sollte man sich im Klaren sein, wo man die Antwort empfangen will: im Kopf, als Gedanke, als wortlose Intuition oder als Zeichen im „Außen„.

Bei mir war das so, dass ich die ersten Hinweise als Gedanke und Gefühl in mir spürte. Das war zwar absolut klar und deutlich – aber ich misstraue meinem Verstand schon immer. Daher sagte ich mir laut – damals stand ich in der Werkstatt auf der Leiter – „Wenn das hier echt ist, wenn das hier wirklich stimmt, dann will ich es in aller Klarheit außen sehen, so dass vollkommen klar wird, um was es geht und mein Verstand das nicht fehlinterpretieren kann.“ Mir war damals einfach klar, dass der Verstand innen tun und lassen kann, was er will – aber er kann nicht irgendwelche „äußeren Zeichen“ erzeugen. Heute ist das anders – aber damals war der Verstand ein Monster.

Und tatsächlich – am Abend sagte meine Frau: „Hast Du Lust ins Kino zu gehen?“ Wir gingen dann in den Film „Slumdog Millionär“ Am Ende des Films kam eine riesige weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund: „D: Es ist Schicksal„. Das war die gesuchte Antwort und der innere Eindruck war dermaßen überwältigend und geradezu niederschlagend, dass mir die Knie noch eine halbe Stunde später zitterten.

Ich wusste, das war echt, das war keine Einbildung und seitdem kommen sämtliche Antworten im Außen, auf verschiedene Arten – aber immer so, dass vollkommen klar wird, dass der Verstand mir nichts vormacht. Und jeder Hinweis ist von einer totalen Klarheit begleitet, dass er echt ist und wie er zu deuten ist.

Was ich nicht kann, das ist mit irgendwelchen Theorien im Kopf herum zu jonglieren. Der Verstand schweigt zwar und ist sehr klar – aber ich kann nicht tief denken und konnte das noch nie und vor allen Dingen weiß ich nach dem dritten Gedanken nicht mehr, was der Erste war. Alle Antworten, die in mir hoch kommen, sind daher immer und ausschließlich aus der tiefen Intuition. Der Verstand kaut allenfalls manchmal an solchen Erkenntnissen herum. Aber wenn ich das merke und spüre, dass das passiert, weil da eine Unsicherheit ist, dann stelle ich weitere Fragen – solange, bis keine Unklarheit mehr gefühlt wird.