Der Einheits-Körper

Die Welt ist nur eine Erscheinung in der Wirklichkeit oder auf ihr. Es gibt sie – aber nicht als Sammlung getrennter Einzelheiten, sondern nur als Gesamtheit, als Einheit. Jeglicher Eindruck von Trennung ist immer falsch und muss überwunden werden. Die Welt ist so etwas wie EIN Wesen – das nur aus unserer Perspektive wie eine Vielheit erscheint.

Man kann sich das ganz einfach klar machen: Man stelle sich vor einen Spiegel und schaue das Bild darin an. Da ist ein Körper – oder besser eine Körperoberfläche. Auf dem Kopf sind viele Haare. Im Körper sind Billiarden an Zellen und Bakterien. Wenn eines der Haare oder eine der Zellen im Körper, um sich schauen würde, was würde es da sehen? Eine ungeheure Vielheit – aber keinen Körper. Die gleiche Sicht, wie die Zelle, die Sicht auf die Einzelheiten, benutzen wir, wenn wir auf „die Welt“ schauen.

Die übergeordnete Sicht, ist die im Spiegel: Da ist ein Körper, der eine Einheit ist, aus einer ungeheuren Menge an Zellen und Bakterien – die aber für sich alleine niemals lebensfähig wären, wenn es den Körper nicht gäbe. Also ist der Körper so etwas, wie ein Gemeinschaftslebewesen.

Der Körper ist aber auch nur Teil eines größeren Ganzen: der Menschheit, die aus Milliarden Einzelmenschen bestehen, wie die Zellen im Körper. Diese Menschheit ist ein Teil der Gruppen von Lebewesen, die auf dem Planeten Erde existieren, der auch nur Teil eines größeren Ganzen ist, nämlich der Planeten unseres solaren Systems – das wiederum unserer Galaxie angehört und diese unserem Universum – und selbst davon gibt es mehrere.

Um zu begreifen, was die Einheit ist, muss man die Sicht auf die gesamte Existenz richten: Das bedeutet: Alle Universen mit allen Galaxien, allen Sternen und Planeten und allem, was darauf kreucht und fleucht und allen Zellen, die in den Körpern sind. All das ist Inhalt des EINHEITS-WESENS, das man gewöhnlich Quelle, Selbst, Leben, Lebenskraft, Bewusstsein oder auch „Gott“ nennt.

Es ist eine offene Weite (Bewusstsein), mit Inhalt – und nichts ist vom anderen getrennt oder außerhalb der Einheit lebensfähig – weil alles ein virtuelles oder gedankliches Produkt der EINHEIT ist. Trennung ist Illusion und Festigkeit ebenfalls. Der gesamte Inhalt besteht nur aus flüchtigen Gedanken, mit dem Anschein von Trennung und Festigkeit – alles nur gedankliche Bewegung – in der Quelle.

Das Ganze ist überhaupt nicht kompliziert, wenn man sich nur klar macht, dass unsere Sicht gewohnheitsmäßig immer nur auf das gerichtet ist, was wir selbst zu sein scheinen: Körper. Zellen sehen nur andere Zellen aber niemals den Körper. Menschen sehen nur andere Menschen und Tiere – aber nicht den Planeten – außer sie befinden sich in der Umlaufbahn. Aus dieser Sicht kann man aber auch das Universum nicht sehen, denn da sieht man nur viele Planeten und Sterne, also auch wieder nur Einzelheiten.

Man muss solange auf das nächst Größere schauen, bis nichts größeres mehr da ist. Selbst dann hat man noch nicht die Einheit, denn man muss auch das jeweils nächst Kleinere in die Betrachtung mit einbeziehen, bis es nicht mehr kleiner geht. Es erscheint unmöglich, das zu überblicken – das ist es aber nur, wenn man alle Einzelheiten getrennt anschaut oder lokale Cluster bildet. Löse Dich von der Lokation und von Einzelheiten und schaue global oder universell (unfokussiert) – dann siehst Du die Einheit mit einem einzigen Blick. DAS ist die Einheit und sie zu SEIN ist FRIEDEN.

Sich als ein Körper unter vielen anderen zu sehen, ist Sklaverei.
Sich als ALLES zu SEHEN ist absoluter FRIEDEN und FREIHEIT.

Das bedeutet nicht, dass Du Dich davon lösen kannst und „Dein eigenes Ding“ machen kannst. Du kannst Deinen Platz genauso wenig verlassen, wie ein Planet oder eine Galaxie. Aber die Sicht, auf das, WAS DU WIRKLICH BIST, lässt Dich das geduldig ertragen, was Dir so passiert, während der Schein-Existenz, als winziges Stäubchen – das in Wirklichkeit ALLES ist. Mehr musst Du nicht wissen, als das: ICH BIN ALLES und das lässt Dich still werden – und so bist DU dann auch, WIE die Quelle IST: Ungeheure, endlose STILLE, FRIEDEN an sich.

Wenn Du nicht völlig ignorant bist, dann sollte Dir dieser Text ein gewisses Gefühl vermittelt haben, WAS Du wirklich bist – auch, wenn Du das jetzt nicht ganz und gar durchleuchten kannst. Aber dieses Gefühl, untrennbarer Teil des unteilbaren GANZEN zu sein, das ist der Schlüssel zu wirklichem Verständnis. Es ist ein Gefühl oder besser ein FÜHLEN, kein Gedanke, keine Philosophie, keine Vorstellung. Du bist genauso wenig ein Körper, wie Du ein Stück Scheiße bist – letzteres weißt Du ganz sicher, ersteres nicht – aber es ist möglich, BEIDES ganz sicher zu wissen. Darum geht es: immer zu FÜHLEN, DASS DU ALLES BIST.