Die Welt und ihr Urheber

Die Welt ist (nur) ein Ausdruck der Wirklichkeit, keineswegs die Wirklichkeit selbst. Die Wirklichkeit (Bewusstsein) kann vollkommen ohne Inhalt existieren – aber der Inhalt (Welt) kann niemals ohne produzierendes und erhaltendes Bewusstsein existieren. Das wird von manchen Weltverbesserern als „Esoterik“ bezeichnet – ist aber lediglich die nackte Wahrheit – nackter geht es nicht mehr. Der unbewegte Beweger (Quelle, Bewusstsein, Urheber) erzeugt die Welt als seinen eigenen Inhalt. Unbewegtheit explodiert in Bewegung und sinkt wieder in Unbewegtheit zurück – das ist es, was als „Leben“ bezeichnet wird.

Das dynamisch sich verändernde Ergebnis gefällt aber gewissen idealistischen Weltverbesserern nicht – und sie versuchen daher mit allen Mitteln, diesen Inhalt (von dem sie ein Teil sind) zu verbessern. Und wer da nicht mitmacht, ist in ihren Augen ein Idiot, der glaubt, alles richtig zu machen – wie sie selbst ja auch aber ohne es zu sehen.

Die Welt will und kann nicht geändert werden – sie will überstiegen werden in Richtung Urheber. Allerdings ist es kein Fehler an sich, die Welt verbessern zu wollen – es zeigt nur die Stufe an, auf der sich der unbewegte Urheber der Welt – in Form der entsprechenden Person – bewegt, mehr nicht. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen – aber es wird ohnehin nicht verstanden und akzeptiert werden, denn jeder kann nur das tun und verstehen, was ihm möglich ist. Solange einer an der Welt klebt, kommt er nicht über sie hinaus.

Eines der besten Beispiele, die ich kenne, ist Paul Brunton. Der Mann schrieb sich die Finger wund und fühlte sich dabei noch gut, in dem Bestreben, die Welt „zu retten„, von der er wusste, dass sie nur der Geistesinhalt des Urhebers ist. Aber er kam nicht darauf, dass etwas virtuelles, das direkt von seinem Urheber erzeugt wird, zwangsläufig genau so richtig sein muss, wie sie in jedem Moment ist. Er wollte „Gott“ (Urheber) spielen aber mit der zwangsläufig eng begrenzten Sicht eines Menschen – das kann nicht funktionieren.

Solange einer über die Unfähigkeit der Deutschen schimpft und sie dazu auffordert, ihren Arsch zu bewegen, solange klebt er an der Welt. Er schimpft in Wirklichkeit über sich selbst, weil er unfähig ist, seinen Arsch zu bewegen und die Welt Welt sein zu lassen und sich weiter zu bewegen. Das, was direkt vor unseren Augen liegt, ist der Urheber – aber nicht in seiner originalen Form! Es ist der Urheber mit aufmodulierter Bewegung – aber nicht die Bewegung an sich ist interessant und wichtig, sondern die unmodulierte Unbewegtheit, die Stille an sich. Der reine Funkstrahl, nicht die Modulation – der Träger der Information, nicht die Information an sich.

Es gibt wahrscheinlich Millionen oder gar Milliarden Arten, die Wahrheit auszudrücken – aber jedem dieser Ausdrücke mangelt es an Präzision, weil der Empfänger zwangsläufig auf den Ausdruck schaut (Worte, Stimme, Schrift) und nicht auf den Urheber des Ausdruckes. Der Urheber des Ausdruckes ist normalerweise unfühlbar, weil der Ausdruck den Träger des Ausdruckes zwangsläufig überlagert.

Wahrheit direkt zu erkennen, besteht somit in der Fähigkeit, an der Bewegung vorbei zu schauen und die Unbewegtheit und Stille als ICH SELBST zu fühlen. Die Welt ist Bewegung – aber was bringt diese Bewegung hervor, woraus entsteht sie? Das ist die einzig wichtige Frage – für mich. Andere sehen das anders – aber das kann, darf und muss jeder so sehen, wie es ihm richtig erscheint und möglich ist. Genau das ist die Welt: ein virtuelles Multiversum von Bewegtheit in und aus Unbewegtheit.

Handlung ist nötig – aber sie geschieht ohnehin als Teil der modulierten Bewegung (Welt). Welt ist aus höchster Sicht zwangsläufig determiniert, denn sie ist das originäre Erzeugnis der Welt-Idee des Erzeugers – somit kann es niemals etwas Falsches geben. Selbst die Sicht des Weltverbesserers ist nicht falsch – sie ist nur ein momentaner Ausdruck des Ausdruck-Erzeugers und kann sich jederzeit ändern.

Noch klarer gesagt: es gibt keine Idioten und auch keine Weltverbesserer, es gibt nur Unbewegtheit aus der heraus Bewegung geschieht – und diese Bewegung wird „Leben“ und „Welt“ genannt. Aus einer auf die Welt fokussierten Perspektive heraus kann durchaus versucht werden, die Welt zu verbessern – aber das ist dann lediglich eine nötige Abnutzungs-Aktivität, um die Weltverbesserer-Identität irgendwann satt zu bekommen, sie abzustreifen und in den Urgrund (Stille) zu fallen. Es gibt keine Existenz ohne Identität – es fragt sich nur, welche das jeweils ist: eine fokussierte oder eine unfokussierte.

Man kann niemandem helfen – und es gibt auch keinen Grund dafür, denn Hilfe ist immer da: in Form der Welt. Herumgedreht: die Welt und ihre Bewohner, als dynamisch erzeugter Ausdruck, sind eine Hilfe für die Welt und ihre Bewohner, um ihren Ursprung zu erkennen. Somit ist die Welt immer vollständig und immer genau das, was sie in jedem Moment sein muss, um sich selbst als perfekte Erkenntnis-Hilfe zu dienen.

Die Welt und ihre Evolution ist eine Art sich selbst aufrufendes Programm, eine Rekursion. Wie schön und klug das gemacht ist, man könnte direkt auf die Idee kommen, dass da ein übergenialer Programmierer am Werk ist – und das wäre durchaus nicht verkehrt, denn „die Welt“ ist eine gewaltige, sich dynamisch verändernde Informations-Struktur und keineswegs fest. Das „Feste“ ist nur Teil dieser Informations-Struktur – eine programmierte und vorgegebene Eigenschaft „der Welt„.

Nachtrag 1:

Der Verstand ist nicht das geeignete Instrument der Wahrheit zu begegnen. Wahrheit ist nicht die Summe ihrer Teile, sondern das unteilbare Eine offenbart sich anfangslos als Wahrheit. Es ist also nicht zu erfassen, zu messen, zu vergleichen, aber es kann gesehen werden in seiner Ganzheit. Die Intelligenz, die wir wirklich sind, ist das Sehen Dessen als Gesamtheit. Falls es möglich ist die Hoffnung auf das Verstehen nur für diesen Moment ruhen zu lassen, kann die Antwort ein Fingerzeig, ein Hinweis auf die Wahrheit sein. Möglicherweise bist du so für Wahrheit zu erreichen und durch dich sieht sich die Wahrheit plötzlich unvermittelt selbst.

Weniger ist nicht genug, doch mehr ist nicht nötig.

Die grundlose Forschung ohne Greifen nach Resultaten, das tiefe Eintauchen in Stille, das Stillstehen des Verstandes durch Abwesenheit des Denken-Müssens, ist das fraglose Sehen aller Antworten. So geschieht das mühelose Aufgedeckt-Sein aller Geheimnisse durch sich selbst. Und so wird auch gesehen, dass Verstehen an sich bedeutungslos bleibt, da es nicht über sich hinaus reichen kann.“ [Quelle]

Nachtrag 2:

Das ganze steht und fällt wirklich nur damit, ob einer dazu fähig ist, die Stille hinter der Bewegung direkt zu fühlen. Wer das nicht kann, für den ist es hoffnungslos – es kann aber sein, dass sich die Fähigkeit manifestiert, ganz genauso, wie bei mir plötzlich die Notwendigkeit zum chaotischen Denken weggefallen ist – was mich die Stille hat erkennen lassen. Die Welt ist nur die Summe aller für uns wahrnehmbaren Bewegungen im Nichts. Informationen, die im Nichts schweben, denen wir die Bedeutung von „Welt“ und „Personen“ geben, mit ihren jeweiligen Eigenschaften.

Wie kann man das ernst nehmen? Wie kann man versuchen wollen, diese, aus sich selbst erscheinenden Strukturen, zu ändern? Das kann doch nur aus einem Standpunkt heraus geschehen, der die Realität und Festigkeit der sogenannten Welt akzeptiert und ihre Nichtigkeit negiert – oder etwa nicht? Wie kann man aber, wenn man sicher weiß, fühlt und erfährt, dass man grenzenloses Bewusstsein ist, dieses gegen dessen virtuellen Inhalt austauschen?

DAS ist die Krankheit, die hier herrscht und nicht, dass die sogenannten „Deutschen“ ihren Arsch nicht hochbekommen! Die sogenannten „Deutschen“ sind nur ein Symbol, ein Teil des unendlichen Datenbestandes. So etwas wie eine „Welt“ oder „Deutsche“ gibt es aus der Stille gesehen gar nicht, hat es nie gegeben und wird es nie geben! Es gibt nur den Urgrund und das alles ist nicht verschieden davon. Es ist wie Information auf einem Informationsträger und beide sind nicht voneinander zu trennen, obwohl der Träger auch ohne Information existieren kann – aber umgekehrt ist das unmöglich.

Ist das so schwer zu erkennen? Wo ist da noch die Notwendigkeit eines „sich Einbringens„? Wer sollte sich da einbringen und worin? Genau das zeigt doch eindeutig die Annahme einer Person, denn nur eine Person kann so etwas wollen, anstreben und propagieren. Das Leben lebt einfach durch alles hindurch, was es als Informations-Struktur vorfindet, egal, wie es ist. Es lebt durch den Dichter, Autor, Nachrichtensprecher, Politiker, Dieb, Mörder und Henker genauso, wie durch eine Schmeißfliege und eine Küchenschabe. Welche dieser sogenannten „Existenzen“ ist realer und wertvoller?

Weltverbesserung ist die höchste und hinterhältigste Form der Selbstverarschung!

So „edel„, „integer“ und „wertvoll“ – und so falsch, da basierend auf völlig falschen Annahmen über die Realität dieser Welt und ihres Ursprunges!

Ich bin mir sehr sicher, dass Du das alles schon einmal gewusst hast aber offenbar alles wieder vergessen…