Von der Präsenz zum ICH

Präsenz ist, wenn einer vollkommen im Hier und Jetzt ist. Das ist die allgemein benutzte Formel für Präsenz. Wenn man soweit ist, muss man aber umschalten auf die Frage, beziehungsweise das Fühlen: Wer ist in diesem Moment da? Wer nimmt diesen Moment wahr? Wer?

Präsenz ist NICHT das Ende des WEGES – Präsenz ist der Anfang!

Bleibt man beim reinen Gewahrsein (Awareness), dann verpasst man DEN, der tatsächlich DA ist aber nicht gefühlt wird, da Gewahrsein so etwas wie ein „leeres, ICH-loses, energetisches Feld“ darstellt. Wer hier hängenbleibt – wie zum Beispiel ich 1,5 Jahre lang – der sieht, dass da nichts ist und glaubt das dann auch – weil das u.a. vom Advaita so propagiert wird. Aber genau das ist vollkommen falsch, wie ich herausfand, als ich endlich Anadi’s Seite fand und herausfand, wo ich wie fühlen muss, um genau DEN zu entdecken, der DA ist.

Die Seele, das individuelle, subjektive Bewusstsein, ist DER, welcher DA ist – aber erst noch entdeckt und entwickelt werden muss. Damals fühlte ich nichts – heute fühle ich ein mehrdimensionales Netzwerk bewusster Punkte, die miteinander interagieren und jeweils einzigartige Aufgaben im Bewusstsein zu erfüllen haben – sie verbinden zum Beispiel das individuelle Bewusstsein mit dem universellen Bewusstsein und dem absoluten Bewusstsein.

Die Seele ist der innere, individuelle und subjektive Erfahrungsraum – das Bewusstsein, in dem alles stattfindet und ohne das nichts existieren würde – das aber selbst so transparent ist, dass es normalerweise nicht sichtbar, fühlbar und erfahrbar ist. Wenn man aber sein Fühlen stark intensiviert und auf bestimmte Punkte richtet, kann man lernen, das zu fühlen und nach und nach das Gefühl der eigenen Subjektivität so stark zu intensivieren, dass sie als ständige Hintergrunderfahrung präsent bleibt. Dann fühlt man sich jenseits des Egos dauerhaft als ICH SELBST.

Wer nicht explizit danach sucht, der wird aber einfach nicht auf die Idee kommen, dass die herkömmliche No-Self-Sichtweise der Buddhisten, Hinduisten und anderer alten Lehren vollkommen falsch ist. Natürlich ist das Ego nicht mit „Self“ oder „Selbst“ gemeint, sondern die oben genannte Seele, beziehungsweise das individuelle, subjektive Bewusstsein.

Mir ist bewusst, dass ich das in beinahe jedem Beitrag wiederhole – aber das ist so eminent wichtig, dass es gar nicht oft genug gesagt werden kann: Das Ego ist nicht real, es ist nicht, was wir sind, es ist nur eine Einbildung, die vorgibt, real zu sein. Das, was das Ego als äußeres Ausdrucksmittel erzeugt aber nicht sichtbar und fühlbar ist – außer man entdeckt es zufällig oder gezielt – ist das eigentliche, innere Selbst: die Seele oder das individuelle, subjektive Bewusstsein – das wiederum vom universellen Bewusstsein und dem absoluten SEIN erzeugt wird.

Aber um das alles zu entdecken und weiter zu entwickeln, ist es unbedingt notwendig, eine dauerhafte Präsenz im Innenraum „herzustellen„. Idealerweise wird beim Herstellen der dauerhaften Präsenz auch gleich noch der Verstand endgültig beruhigt. Man darf mich nur nicht fragen, wie man die Präsenz und die Gedankenstille herstellt! Wer in der Präsenz ist und stagniert, der wende sich an Anadi – der kann ihm ganz sicher weiter helfen. Manche Fragen kann ich auch beantworten aber ich sehe mich selbst als Schüler des Lebens an und keinesfalls als Meister oder Lehrer.

Ein externer Lehrer ist immer Ausdruck des Inneren und richtet sich an Menschen, die den inneren Lehrer in sich selbst noch nicht gefunden haben oder ihm misstrauen. Faktisch gibt es nur EINEN Lehrer und das ist die untrennbare, ewige Einheit allen SEINS, aus der heraus und in der sich die Entwicklung jedes Menschen entfaltet. Das geht aber nie ohne das Einverständnis des jeweiligen Menschens, denn der kann jegliche Entwicklung verneinend sabotieren oder bejahend unterstützen.

Allerdings verfügt das Leben über ein Arsenal an Druckmitteln, denen auf Dauer niemand standhalten kann. Wer also den inneren Druck fühlt, sich spirituell weiter zu entwickeln, der tut gut daran, diesem zu folgen – wenn er Schaden von sich abwenden will. Ich weiß aus eigener, bitterer Erfahrung, sehr genau, von was ich hier spreche! Jedoch gilt auch, dass ich ohne diese Leiden nicht gelernt hätte, was jeweils zu lernen war! Damit will ich keinesfalls jemanden diskriminieren oder dessen Leiden verharmlosen! Ich weiß aber aus Erfahrung, dass jegliches Leiden einen Sinn hat, der allerdings oft verborgen ist und erst dann zum Vorschein kommt, wenn man sich die richtigen Fragen stellt.