Aufforderung zum Surrendern

Das Ereignis von vorgestern war offenbar eine Aufforderung zum vertikalen Surrendern. Das habe ich oft vernachlässigt, weil ich hauptsächlich an der horizontalen Ebene gearbeitet habe. Als ich heute Morgen mit dem Hund spazieren ging, begann das Bewusstsein selbstständig zu surrendern. Es gab sich bis „zum Anschlag“ nach unten hin – hauptsächlich hinten aber auch vorne. Ich musste absolut nichts dazu tun – es geschah einfach, völlig mühelos.

Auch das zeigt mir wieder, dass es keinesfalls der Mensch ist, der diesen Weg geht – das kommt alles von innen. Der Mensch hat lediglich die Aufgabe das zuzulassen und zu unterstützen. Den eigentlichen Prozess kann oder braucht er aber nicht beeinflussen – denn die intuitive innere Ebene ist erheblich klüger, als der lineare Verstand. Ich verlasse mich da ganz auf mein Inneres – das wird zu gegebener Zeit schon zeigen, was zu tun ist.

Wenn ich das erlebe und mir dann vergegenwärtige, dass viele der „Advaita-Lehrer“ sich nach einem einmaligen Erwachens-Erlebnis als vollständig Selbstverwirklicht bezeichnen, dann kann ich nur laut lachen. Ich hatte im November 2014 vier Erwachens-Erlebnisse – und ich wusste ganz genau, dass ich keineswegs vollständig bin! Man muss vollkommen ehrlich zu sich sein, sonst fällt man auf das Ego herein, das natürlich sehr gerne „erleuchtet“ sein möchte: „Ich bin erleuchtet, was bin ich toll!“ Kotz!

Wer wirklich glaubt, dass ein einmaliges Erwachenserlebnis zur vollkommenen Selbstverwirklichung ausreicht, der glaubt an etwas, das genauso unmöglich ist, wie ein Neugeborenes, das sofort nach der Geburt mit dem Auto der Eltern in die nächste Universität fährt, dort einen Einser-Abschluss in Physik macht und gleich anschließend – weil es schon einmal da ist – eine Summa-Cum-Laude Promotion.

Das Erwachen, das einen jenseits des Verstandes katapultiert, ist so etwas, wie eine zweite Geburt – und kein Neugeborenes ist in der Lage, das im letzten Absatz genannte zu vollziehen. Dazu muss es wachsen, sich entwickeln, lernen und (innere) Arbeit leisten – alles andere ist ein Märchen!

Man muss sich doch nur einmal vergegenwärtigen, was es bedeutet, sich von der menschlichen Ebene zur geistigen zu entwickeln. Das muss lange dauern, denn dabei wird der gesamte Mensch umgeformt, ansonsten kann er diese ungeheuren Energien nicht im Körper verkraften. Wer es tatsächlich schaffen würde, das in einem Sprung zu erreichen, den würde es zerreißen. Glücklicherweise weiß das Innere sehr genau, was möglich ist und was nicht!

Ich weiß ganz genau von was ich spreche, denn kurz bevor ich Anadi im Netz fand, gab es einen spontanen und gewaltigen Energieausbruch in mir, weitaus stärker, als alles, was ich jemals zuvor erlebt hatte. Das war an der Grenze dessen, was ich ertragen konnte. Was hat dieser Ausbruch erreicht? Er hat diverse Unreinheiten ausgebrannt – das konnte ich eindeutig fühlen – und er hat alle Bewusstseinszentren geöffnet. Und das war erst die Voraussetzung, um überhaupt mit der Arbeit beginnen zu können!

Hätte diese Energie alles auf einmal getan, bis hin zur Vereinigung mit dem Absoluten, wäre ich daran krepiert! Ich könnte das alles niemals steuern, das ist mir alles passiert, ohne, dass ich vorher wusste, was gleich passieren wird. Hier ist eine ungeheure Intelligenz am Arbeiten und ich kann lediglich staunend und dankbar dabei zuschauen und wo nötig unterstützen.

Ich würde mich niemals als „erleuchtet“ bezeichnen – das wäre eine Lüge und eine absolute Dummheit! Ich habe eine Reihe von Erleuchtungs- oder Erwachens-Erlebnissen gehabt, mehr nicht. Und selbst dann, wenn alle Zentren perfekt entwickelt wären und im Absoluten verankert wären – selbst dann wäre dieser Mensch hier nicht erleuchtet!

Es ist immer die Seele, die „erleuchtet“ ist oder nicht – der Mensch ist nur ihr Vehikel, um das letztendlich zu erreichen! Die physische Wirklichkeit hat in meinen Augen nur den Zweck, als Schule zu dienen, um genau das zu ermöglichen. Das bedeutet: irgendwann kommt jede Seele dran! In diesem Körper oder in einem der folgenden…