Der Tod

Gestern las ich irgendwo von der „unleugbaren Tatsache des bevorstehenden eigenen Todes„. Wer hat das geschrieben? Der Körper. Was ist der Körper? Ein Eindruck im Bewusstsein. Wer bist Du? Relatives, individuelles Bewusstsein. Wieviele relative Bewusstseine gibt es? Soviele wie es fühlende Wesen gibt. Wo entstehen diese Bewusstseine und wo sind sie? Sie sind untrennbare, individualisierte Bestandteile des Einen, universellen, kosmischen Bewusstseins. Kann das Eine Bewusstsein sterben? Natürlich nicht, denn wenn das der Fall wäre, gäbe es nichts mehr. Kann dann ein individualisierter Bestandteil dieses Bewusstseins sterben? Natürlich auch nicht, denn es besteht kein prinzipieller Unterschied zwischen individualisiertem und universellem Bewusstsein – nur eine scheinbare Trennung zwischen individuell und universell.

Was stirbt dann? Der Körper? Nein, der Körper besteht nur aus einer besonderen Konfiguration von Sub-Bausteinen der Natur. Sie sterben nicht, sie wandeln sich nur um. Das Bewusstsein kann auch nicht sterben, wie oben bereits beschrieben. Was stirbt dann? Die Bilder des aktuellen, individuellen Lebens-Prozesses enden und tauchen nicht mehr im individualisierten und universellen Bewusstsein auf. Das ist alles.

Wer tatsächlich an seinen eigenen Tod glaubt, identifiziert sich demnach mit seinem falschen Selbstbild, der Person, und mit dem aktuellen Erscheinungsbild, der Komposition der Sub-Bausteine der Natur, das er im Spiegel sieht (Körper). Dass es einen Tod gibt, ist völlig unstrittig – aber er betrifft nur den prozesshaften Anteil „dieses Lebens“ (Bilder im Bewusstsein), weder die Materie, noch Geist, Seele, Bewusstsein.

Das ist keineswegs irgend ein angelesenes Zeug, sondern meine eigene Erfahrung, denn ich war dort, wo nichts stirbt. Daher kann mir keiner erzählen, dass irgendwer stirbt und daher habe ich auch kein Mitleid mit Sterbenden, denn es gibt keine Sterbenden, nur eine Transformation und ein Ende des aktuellen Lebensprozesses, der in einem neuen Körper weiter geführt wird – ohne bewusstes Wissen der vorherigen Lebensprozesse. Nur für die Beobachter des „Sterbens“ sieht es so aus, als ob da ein Sterbender ist und dann eine Leiche. Sterben und Tod sind nur ein Symbol für Transformation und Transzendenz!

Der Ursprung ist nicht die Materie, sondern Geist, Seele, Bewusstsein – und in diesem Bewusstsein taucht „die Welt“ auf. Und solange es dieses ewige Bewusstsein gibt, werden darin immer irgendwelche Welten und deren Bewohner auftauchen. Das ist aber nur die Funktion des Bewusstseins und die daraus hervorgehenden Produkte und nicht das Bewusstsein selbst – Welten und Wesen sind der Inhalt des Bewusstseins.

Schließlich „stirbt“ auch ein Computer nicht, wenn er heruntergefahren und neu gestartet wird – lediglich die flüchtigen Speicherinhalte werden geleert und neu initialisiert, für die nächste Benutzung. Das alles ist keineswegs illusorisch oder kompliziert – das erscheint nur dem linearen Verstand so. Der Unterschied zwischen Computer und Bewusstsein besteht eigentlich nur darin, dass der Computer materiell und dumm ist – das Bewusstsein ist dagegen geistig/energetisch und höchst intelligent.

Universelles Bewusstsein IST die eigentliche, universelle Intelligenz und als solche die direkte Ursache aller individuellen Intelligenz. Daher braucht sich niemand etwas auf seine individuelle Intelligenz einzubilden – sie und das individuelle Bewusstsein sind nur relativ, abgeleitet von der ursächlichen Gesamtheit des Einen Bewusstseins.

Das „individuelle Leben“ und der darauf folgende „individuelle Tod“ sind eine Täuschung eines individualisierten Teils des universellen Bewusstseins. Tatsächlich gibt es keine Trennung und daher auch kein unabhängiges Leben. Es gibt nur einen einzigen, ewigen universellen Prozess – innerhalb des universellen Bewusstseins.

Trennung ist Täuschung und diese Täuschung muss enden – möglichst noch in diesem Leben! Das ist die einzige Aufgabe, die ein Mensch hat! Alles andere ist nur Zutat, Beiwerk.

Im Übrigen stirbt jeder ununterbrochen. Die ursprüngliche Einheit des Säuglings stirbt, indem er zwischen sich und der Mutter unterscheidet. Dann stirbt diese und dafür erscheint sein Körper und andere Körper und Objekte. Dann wird diese Weltsicht demontiert für das sich entwickelnde Ich ohne Körper (Verstand). Dann wird diese überschritten, für die Einheit von Körper und Psyche. Dieser folgt die seelische Existenz. Auf diese folgt die Einheit allen Seins. Das Leben ist ein einziges, ewiges Werden und Sterben (=Sein), nicht nur auf der individuellen Ebene, sondern auch auf der universellen. Es gibt kein Ende von Ver-Wicklung und Ent-Wicklung – dieses Ende wäre allumfassender Stillstand – und das wäre der echte Tod jeglicher Existenz.

Da es aber offensichtlich eine ununterbrochene Entwicklung der Natur gibt, was man anhand von Ausgrabungen und alten Texten beweisen kann, hat dieser Prozess in diesem Weltzeitalter offensichtlich noch nicht geendet – denn dann wäre keiner mehr da, um diesen Satz zu schreiben. Da meine Uroma letztes Jahr „gestorben“ ist und ich das heute schreiben kann, ist ihr Tod demnach nicht identisch mit dem Tod des Universums, sondern nur mit einem relativen, winzigen Anteil des Gesamt-Prozesses (Sub-Prozess), der nun nicht mehr weiter geführt wird.

Wenn man so will, wurde vor über hundert Jahren ein „Thread“ (Subprozess=Uroma) gestartet, der „letztes Jahr“ beendet wurde. Der universelle Prozess ist so etwas wie ein gigantischer, extrem intelligenter, geistiger „Computer„, der ununterbrochen Sub-Prozesse startet und nach einiger Lebens-Zeit wieder beendet – und der auch die erforderliche Umgebung (Welten) erzeugt und aufrecht erhält. Wo ist da Tod? Da ist immer nur Umwandlung: Ein Sub-Prozess wird gestartet und wieder beendet, die Reste landen im Bit-Mülleimer (Garbage Collect) und daraus werden immer wieder neue Sub-Prozesse erzeugt – auf ewig.

Tod ist ein fast unzerstörbarer Glaube all derjenigen, die sich mit ihrem Sub-Prozess oder mit einer oder mehreren von dessen Komponenten (Körper, Ich, Psyche, Verstand, Taten, Erfolge…) identifizieren. Es gibt keinen realen Tod, nur den Glauben daran – und genau der muss sterben – aber er stirbt erst dann, wenn die Trennung aufgehoben wird und die Einheit aufscheint.

DU (=ICH) bist das gesamte Universum – beziehungsweise das universelle Bewusstsein, welches das Universum erzeugt und erhält, beziehungsweise das, was das universelle Bewusstsein hervor gebracht hat. Wenn DU sterben würdest, gäbe es absolut nichts mehr. Wenn DU das negierst, dann negierst DU Deine eigene Existenz – und das ist völlig unmöglich, denn alleine schon die Negation zeigt, dass DU da sein musst, um zu negieren. Negation von Existenz ist immer Beweis von Existenz – daher ist Negation von Existenz völlig unmöglich – daher kannst DU nicht aufhören zu existieren. DU BIST auf ewig – UNSTERBLICH.

Falls DU das immer noch nicht begriffen hast: Unsterblichkeit betrifft nicht den Körper, den Verstand, die Ich-Strukturen, die Psyche oder sonstige Deiner relativen Anteile – die kommen in den Bit-Eimer und werden in neuen Sub-Prozessen verwendet.

Unsterblichkeit betrifft nur DICH (=MICH) –
das EWIGE und EINZIGE UNIVERSELLE BEWUSSTSEIN und dessen Grundlage
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