Wer?

Solange diese Frage nicht wirklich geklärt ist, wird man sich immer mit dem Problem der Nicht-Dualität herumschlagen: „Da ist ja niemand, der das tut…

Dabei ist das absolut unmöglich, dass da niemand ist, denn auf dieser Stufe der Realität ist definitiv Dualität und die geht noch viel tiefer, als Buddhismus, Advaita & Co. behaupten.

Da muss jemand sein, der die Stille wahrnimmt, denn Stille kann nicht Stille wahrnehmen. Das, was da ist, ist auch nicht unpersönlich, denn es ist ja eindeutig ein Sinn von ICH zu fühlen. Damit meine ich nicht den Körper oder das psychosoziale Ich (Ego) – denn ohne Verstandesinhalt gibt es kein Ego und in der Stille gibt es keinen Verstandesinhalt, sonst wäre da ja keine Stille. Wer bist Du dann?

Wer ist in der Stille, wer nimmt sie wahr? Es ist die innere Aufmerksamkeit! Aber von wem? Kann es Aufmerksamkeit geben, ohne dass da jemand aufmerksam ist?

Ich sehe das Problem vollkommen klar und transparent, weil ich nämlich selbst auf diese philosophische Scheiße Indoktrination hereingefallen war!

Das ist wie eine Gehirnwäsche: Du fühlst, dass Du da bist, glaubst aber zu wissen, dass das gar nicht sein kann, dass das sicher nur das Ego ist, weil sich „all die vielen Meister“ ja nicht täuschen können. Aber denen ging es genauso und weil die Indoktrination und der „spirituell-gesellschaftliche Druck“ größer war, als die eigene Erkenntnis und die eigene Integrität – vergaß man das und wurde ein „echter Meister„, der die Doktrin der Religion stützte, statt sie in den Mülleimer zu treten, wo sie hingehört! Gruppendruck gibt es auch in der Selbsterkenntnis – den gibt es bereits, wenn die Gruppe nur aus zwei Menschen besteht!

Also nochmal:
DU BIST da – aber DU BIST nicht das Ego und nicht der Körper!
Was bist DU dann?

Du sagst, du bist „nicht jemand„…
Aber muss „jemand“ unbedingt ein Mensch sein?

Könnte es nicht sein, dass DU individualisiertes, subjektives Bewusstsein BIST?
Und wenn ja, warum ist das „niemand“ und nicht jemand?

Die nachfolgende Aufzählung beruht teilweise auf eigenen Erkenntnissen, auf fremden Erkenntnissen und eigener Intuition. Was daran richtig oder falsch ist, werde ich spätestens merken, wenn sich die Quelle mir endgültig und dauerhaft offenbart.

  • Ist die Quelle „niemand„?
  • Die Quelle ist das ultimative Subjekt ihrer selbst und aller geistigen Objekte, die sie ununterbrochen erzeugt.
  • Somit gibt es in der Quelle Dualität (Subjekt/Objekt-Relation), denn ohne diese wäre die Quelle ihrer eigenen Erzeugnisse nicht bewusst.
  • Ich habe mich als Blase/Tropfen im Ozean erlebt, die anderen Blasen gesehen und mich gleichzeitig als der gesamte Ozean erlebt.
  • Wahrnehmung und Erkenntnis kann es nur geben, wenn etwas da ist, was bewusst unterscheiden kann – und dazu ist Dualität notwendig.
  • Die Quelle ist dual, bewusst und universell-subjektiv (unpersönlich).
  • Die Seele, ein Tropfen der Quelle, ist dual, bewusst und individuell-subjektiv (persönlich).
  • Wo Bewusst-Sein ist, muss es Dualität geben, denn Bewusst-Sein besteht aus mehreren Teilen und alleine das impliziert schon Dualität.
  • Nur in der tiefsten Schicht der Quelle, der absoluten Leere, die leer ist von Bewusstsein, gibt es keine Dualität.
  • Der Ozean, still daliegend, ohne Blasen oder sonstige Bewegung ist wie tot, nicht-dual und unbewusst.
  • Wacht der Ozean aber auf, fängt an, sich zu bewegen, und teilt sich auf in Myriaden Blasen, ist er lebendig und bewusst.
  • Bewegung ist ein Ausdruck von Leben und benötigt Raum-Zeit und Bewusstsein, um zu erkennen.
  • Absolute Stille und Unbeweglichkeit ist das Hauptmerkmal des Todes.
  • Nicht-Dualität=unerschaffen und (wie) tot. Dualität=erschaffen und lebendig.
  • Damit müsste es zwei Modi der Quelle geben: Nicht-Erschaffen (nicht-dual) und Erschaffen (dual). Im Modus des Nicht-Erschaffens ist der Ozean still, unbeweglich und wie tot. Wechselt der Modus auf Erschaffen, fängt der Ozean an, sich zu bewegen, wird lebendig und erzeugt „Gedanken„, die in die „Seelen-Blasen“ als „Wesen„, „Universen“ und „Bewegungen“ projiziert werden. Alles zusammen ist der eine Ozean, die Quelle allen Seins. Manchmal schläft er Äonen lang, dann wacht er wieder auf und produziert Äonen lang geistige Gebilde, bis er dessen überdrüssig ist und wieder einschläft…

Auch in der Selbsterkenntnis kommt man ohne seinen gesunden Menschenverstand nicht sehr weit! Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass der Verstand das Absolute verstehen kann. Aber im Zusammenhang mit der Intuition ist der beruhigte Verstand ein absolut notwendiges und wichtiges Werkzeug. Der Verstand ist bedingte und endliche Intelligenz – die Intuition ist unbedingte und unendliche Intelligenz.

Bei den meisten Menschen ist „der Verstand“ allerdings nur ein ignoranter Schreihals!