Exemplarisch unbewusst

Ich habe gerade einen Artikel angelesen, der exemplarisch ist für unbewusstes Denken. Zitat: „[…] Bei genauer Betrachtung funktionieren die Menschen wie ein Diaprojektor. Wir gehen davon aus, dass unsere Gedanken in uns entstehen. In Wirklichkeit sind unsere Gedanken wie Dias, die von anderen in einen Projektor eingeschoben werden und die wir dann auf einer Art inneren Leinwand sehen. Diese Bilder lösen dann in uns Emotionen,  wie beispielsweise Wut, Freude, Hass, Trauer usw. aus. Wir identifizieren uns mit diesen Bildern, die eigentlich nichts mit uns zu tun haben.

[…] „Jetzt ist die Zeit gekommen, durch Achtsamkeit zum Beobachter der Gedanken zu werden. Wir werden dann feststellen, dass quasi eine fremde Hand die Dias in unseren Kopf einschiebt und „unser“ Denken nur ein Produkt der Medien ist.“ Zitatende.

Das, was hier steht, ist absolut klar – klarer kann man nicht aussagen: „Ich kann nicht bewusst denken und meine Gedanken beherrschen – sondern werde von meinen Gedanken beherrscht – die von außen induziert werden.

Perfekt beobachtet oder vielleicht auch irgendwo aufgelesen – aber das ist gleichgültig. Wichtig ist einzig und alleine der Vorgang an sich und der ist so gut beschrieben, dass ich es nicht hätte besser machen können. Auf genau diese Weise funktionieren praktisch alle Menschen. Warum? Weil sie keinen inneren Halt haben, weil sie sich selbst nicht fühlen können – und sich daher mit äußeren Wahrnehmungen und dem Inhalt des Verstandes identifizieren.

Es nutzt überhaupt nichts, die Gedanken zu beobachten – das kann man hundert Jahre lang machen und die Gedanken werden immer noch tun und lassen, was sie wollen. Daher wird jeder, der das probiert, zwangsläufig zu der Einsicht kommen, dass es (auf diese Weise) völlig unmöglich ist, die Gedanken zu beherrschen.

Es funktioniert aber völlig mühelos, sobald die eigene, innere Subjektivität verkörpert und nach unten hingegeben wird – dann versiegt der unbewusste Gedankenstrom von alleine. Er wird allerdings wiederkommen, wenn die Verkörperung und Hingabe nachlässt. Sobald aber ein dauerhaft bewusster Stand erreicht ist, läuft das von alleine weiter und es muss nichts mehr dafür getan werden – denn dann ist immer jemand anwesend, der bewusst entscheiden kann, ob er denkt und was.

Alleine schon dafür lohnt es sich, den spirituellen Pfad zu beschreiten, wenn man kann. Aber obwohl das im Vergleich zu dem wahnsinnigen und aggressiven Verstand ein stiller Zustand ist, den viele als „himmlisch“ beschreiben würden, ist das noch gar nichts, im Vergleich zur erwachten absoluten Selbstliebe, dem süßen Gefühl bei der Hingabe an I Am und dem Verschmelzen mit sich selbst.