Hingabeverstärker

Heute Morgen, bei der Meditation, stellte ich fest, dass das Bewusstsein nicht so weit nach unten kam, um sich effektiv nach unten hinzugeben. Ich spürte eine starke Präsenz und nur wenig Entspannung. Da legten sich, aus einem Impuls heraus, an beiden Händen, Daumen und Zeigefinger zusammen und das Bewusstsein rutschte so weit nach unten, dass es in Kontakt mit dem Schwerefeld kam. Gleichzeitig, ohne dass das beabsichtigt worden wäre, fokussierte sich die innere Aufmerksamkeit auf das Sein im Unterbauch und dieses öffnete sich. Sowohl der vordere, als auch der hintere Kanal waren aktiv und die Energie begann nach unten zu fallen.

Ich habe im Internet nach einem Bild gesucht, das diese Handhaltung zeigt und auch etwas gefunden. Wenn Daumen und Zeigefinger zusammengelegt werden, dann fühlt es sich so an, als ob damit ein Energiekreislauf kurzgeschlossen wird, der normalerweise von den Händen zum Kopf läuft und diesen allseitig umströmt. Ich kann sehr deutlich fühlen, was da passiert: Der Energiefluss von den Händen bricht ab, der Energielevel in den Händen erhöht sich massiv, was sich durch ansteigenden Druck und Kribbeln zeigt – und das energetische „Umströmen“ des Kopfes hört auf. Das führt dazu, dass der untere Rand des Bewusstseins-Feldes sich ein wenig nach unten erweitert und stärker in den Bereich des Schwerefeldes kommt. Das Bewusstsein setzt sich dann nach unten ab und beginnt zu ruhen.

Diese Handhaltung bewirkt offenbar eine „Umleitung“ der Lebensenergie, die dabei über die Arme und die Kontaktpunkte der zusammengelegten Finger abfließt und daher nicht mehr das Bewusstsein so weit nach oben drücken kann. Gleichzeitig ist zu spüren, dass die Energie von selbst weit nach unten in den Bauchraum geht, statt nach oben gedrückt zu werden. Das geschieht bei erfahrenen Meditierenden, sobald sie sich hinsetzen und entspannen.

Nach der Meditation probierte ich dann noch einige ähnliche Haltungen aus, zum Beispiel die Handhaltung beim Zen, wo beide Hände ineinander gelegt werden und die beiden Daumen sich berühren – und auch die Handhaltung beim christlichen Gebet. Diese Handhaltungen bewirken offenbar alle das gleiche, wobei ich bei der Zenhaltung das Gefühl hatte, dass die Energie, die über die Hände abfließt, die Hingabe im Unterbauch negativ beeinflusst. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Hände beim Zen „gefaltet“ auf den Oberschenkeln liegen und den Bauch berühren, wobei die von den Händen abgestrahlte Energie der Hingabe-Energie in die Quere kommt.

Wenn man statt dessen die linke Hand auf dem linken Oberschenkel ablegt und die rechte auf dem rechten Oberschenkel, wie auf diesem Bild gezeigt, dann passiert das nicht. Wenn ich mich hier nicht täusche, dann strahlt die Energie in einem Winkel schräg nach unten vorne ab und kann daher nicht mehr die vertikale Hingabe beeinflussen. Das war aber sehr viel unschärfer zu fühlen, wie die Veränderungen im Bewusstsein, daher kann ich das nicht mit vollkommener Sicherheit sagen.

Es gibt ein weiteres Hilfsmittel, das ich schon mehrfach beschrieben habe, zum Beispiel hier. Wenn man die Zunge an den Gaumen anlegt, dann verformt sich das Bewusstsein, es wird länger in horizontaler Richtung und kürzer in vertikaler Richtung. Das unterstützt die horizontale Hingabe und die Konzentration und das Halten des puren ICH des Bewusstseins am Hinterkopf.

Nachteil ist hier, dass durch die Verkürzung der vertikalen Achse, das Bewusstsein nicht mehr mit dem unteren Rand in den Bereich des Schwerefeldes kommt. Wenn man nun die Zunge am Gaumen anlegt und danach die beiden Daumen und Zeigefinger zusammenlegt, dann passiert folgendes: Das Bewusstsein verkürzt sich vertikal und verlängert sich horizontal – und nach dem Zusammenlegen der Finger spürt man klar, wie der untere Rand wieder langsam nach unten wandert und das Bewusstsein sich absetzt. Ich fühle deutlich, dass das Bewusstseins-Feld nach unten gedehnt wird. Dreht man das um und legt zuerst die Finger zusammen und dann die Zunge an den Gaumen, dann bleibt das Bewusstsein unten und verlängert sich nur horizontal. Der Dehneffekt tritt hierbei in horizontaler Richtung auf. Man sollte einfach ausprobieren, was bei einem selbst am besten funktioniert.

Solche Hilfsmittel sehe ich als Notbehelf, wenn aus irgendwelchen Gründen das Bewusstsein nicht in der Lage ist, sich horizontal und vertikal hinzugeben. Andererseits kann man sich damit auch sehr gut in die zugehörigen inneren Bewegungen der Energieströme einfühlen, um zu lernen, wie man es anstellt, das Bewusstsein und die Körperenergien nach unten zu bringen. Denn als Anfänger steht man erst einmal völlig unerfahren diesen Dingen gegenüber und weiß nicht, wie man die inneren Bewegungen koordinieren soll – falls man sie überhaupt fühlen kann.

Ich gehe immer sehr locker und entspannt an neue Aufgabenstellungen heran und schaue erst einmal, ob ich sie selbst, ohne äußere Unterstützung, bewältigen kann. Auf diese Weise ist es erheblich schwieriger und herausfordernder – aber ich lerne weitaus mehr, auch über mich selbst, als wenn ich einfach irgendwo etwas abschaue und mechanisch nachmache, nur weil eine „Autorität“ das so gesagt hat. Dazu nutze ich, soweit möglich, alle verfügbaren Informationen und versuche nicht, das Rad jedesmal neu zu erfinden. Die reale, praktische Umsetzung ist aber immer authentisch, mit dem Effekt, dass ich selbst eigene Beobachtungen machen und Verbesserungen einbringen kann.

Das Leben hat durch geeignete äußere Umstände dafür gesorgt, dass ich genau diese Fähigkeiten entwickeln musste. So schwer es war, diese Fähigkeiten zu entwickeln, denn das ging einher, mit zunehmend größer werdender „gesellschaftlicher Isolation“ – so sehr bereichern sie heute mein Leben, denn sie machen mich innerlich und äußerlich frei und unabhängig. Aber die allergrößte Freiheit bedeutet es für mich, mein Inneres, meine Subjektivität zu fühlen und zu sein, denn das macht mich letztlich vollkommen frei und unabhängig – frei von der Person, frei von allen Vorstellungen.

Nachtrag am 30.11.2016 11:45

Ich habe im Internet einiges zu dem Energiestrom in den Händen gefunden:
– Japanisches Heilströmen
– Chi-Übungen
– Naturheilverfahren: Jin shin Jyutsu
Jin Shin Jyutsu :Energiepunkte
Jin shin Jyutsu: Mudras
– Energiestraßen: Rituale in der Natur und Resonanz

Es gibt sicherlich noch andere Informationsquellen – aber das sollte reichen, um einen Einblick zu bekommen. Bisher hielt ich nicht sehr viel von solchen Dingen und einiges dürfte wohl auf Einbildung basieren – vor allem das Zeug, das im Esoterikbereich vermarktet wird. Aber dass da Energie fließt und man sie beeinflussen kann, das wusste ich schon lange, denn ich habe schon vor etwa 12 Jahren bemerkt, dass ich energiefühlig bin und damit experimentiert. So habe ich zum Beispiel herausgefunden, dass ich keine Wünschelrute benötige, um Strahlungsfelder von Leylines zu erkennen – es reicht aus, nur meine Hand etwas vom Körper auszustrecken, um sie zu fühlen.

Ich kann die Energie in den Händen und Füßen sehr deutlich fühlen, ob sie fließt, zirkuliert oder pulsiert. Das kommt mir natürlich auch beim Fühlen des Bewusstseinsfeldes und anderer Energien im Körper zugute. Wenn man so etwas kann, dann wird zunehmend klar, dass die Erscheinungs-Welt auf Energieströmen und Energiefeldern basiert und nicht auf angeblich fester Materie. Da ist gar nichts festes – das sagen uns nur unsere körperlichen Sinne. Und je mehr man das Bewusstsein, die ICH-Zentren, die innere Subjektivität und Aufmerksamkeit fühlt und sich damit identifiziert, umso klarer wird das.