Die Ursache des impulsiven Denkens

Die Ursache für impulsives, unkontrolliertes Denken ist die gleiche, wie für unkontrolliertes Scheißen. Siehe dazu den vorletzten Absatz – hier erst einmal die Grundlagen:

Was ist das Ich – und was ist das ICH?

Das Ich ist das Ego, ein Konstrukt aus Gedanken, Vorstellungen und Ideen über sich selbst. Es wird benötigt, um gesellschaftskonform mit der Umgebung zu kommunizieren.

Das ICH ist der geistig-energetische Kern jedes Lebewesens – angesiedelt im Kopfraum – oder vielmehr in einem energetischen Raum, der unter oder neben dem Kopfraum existiert. Manche sagen „Seele“ dazu und es gibt offenbar kaum Menschen, die es bewusst als ICH erfahren.

Gedanken überkommen niemanden – Gedanken werden vom energetischen Kern erzeugt. Woher sollen denn die Gedanken kommen? Vom Absoluten? Vom universellen Bewusstsein? Oder aus dem Darm?

Natürlich gibt es für Gedanken eine Ursache und die Ursache bin ICH, nicht das Ich/Ego! Wenn man sich natürlich nicht fühlen kann, dann muss man zwangsläufig auf solche verrückten Gedanken kommen, dass die Gedanken aus dem Nichts erscheinen, weil man nicht in der Lage ist, sie zu beherrschen und hilflos daneben steht, wie „es“ denkt. Es wäre doch bestimmt interessant, herauszufinden, wer oder was „es“ ist, das immer so impulsiv denkt. Vielleicht könnte man sich bei diesem ominösen „es“ ja einmal beschweren und es bitten, weniger zu denken – am besten nur noch dann, wenn konstruktives Denken benötigt wird.

Wenn ich das irgendwo lese oder höre, wenn jemand sagt: „Bei mir denkt es immerzu im Hirn und ich kann nichts dagegen tun.“ Dann weiß ich zu 90 Prozent, in welchem Zustand sich dieser Mensch befindet.

    1. Er muss jenseits der Schwelle sein, denn ansonsten merkt er kaum, dass er denkt, weil die meisten Menschen immerzu denken, so dass es für sie einfach der Normalzustand ist, auf den sie nicht weiter achten.
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    2. Weiter ist klar, dass dieser Mensch nicht wirklich weiß, wer er ist und/oder er kann sein vorderes Zentrum nicht fühlen und/oder er hat es nicht verkörpert. Denn wenn er das wüsste und das Zentrum verkörpert hätte, dann würde es nicht mehr impulsiv in ihm denken – das ist völlig unmöglich. Das ist kein BlaBla oder irgendwo abgeschaut oder gelogen – das ist meine eigene Erfahrung, die ich in jedem Augenblick mache.

Selbstverständlich ist es möglich, sein Denken zu beherrschen – das ist im Prinzip nichts anderes, als seinen Schließmuskel zu beherrschen. Um Beherrschung über den Schließmuskel zu erlangen, muss man den dazugehörigen Bereich des Körpers andauernd fühlen können. Denn wenn man ihn nicht fühlt, würde man auch den Schließmuskel nicht beherrschen und er würde sich einfach immer dann öffnen, wenn der Druck im Darm ansteigt und den Inhalt austreten lassen. Warum? Weil niemand da ist, der den Schließmuskel zwingen könnte, geschlossen zu bleiben. Würde man sich dann nicht über diese impulsiv auftretende Sauerei aufregen und versuchen, Abhilfe zu schaffen? Oder würde man dann auch behaupten, dass das „normal“ wäre – dass das impulsive und unbeherrschbare Scheißen direkt vom Absoluten oder dem universellen Bewusstsein ausgelöst wird?

Man kann anhand dieses Beispieles sehr einfach den Entwicklungsstand eines Menschen ausdrücken: Ein erwachsener Mensch, der seinen Schließmuskel nicht beherrscht, weil er diesen Bereich seines Körpers nicht fühlen kann, ist entweder krank oder auf dem Stand eines menschlichen Kleinkindes. Analog dazu sind Erwachsene, die ihren Verstand nicht beherrschen, weil sie sich nicht fühlen können, auf dem Stand eines spirituellen Säuglings.

Die Beherrschung des Verstandes ist nur ein relativ unbedeutendes Nebenprodukt der Selbsterkenntnis! Die Beherrschung ist notwendig, damit in Ruhe an der energetischen Struktur der Zentren gearbeitet werden kann. Aber das eigentlich Wichtige ist die Stabilisierung der Zentren und die horizontale und vertikale Hingabe an das Absolute.

Mit anderen Worten: es geht darum, die Zentren energetisch zu stabilisieren und so zu transformieren, dass sie direkt mit dem Absoluten in Kontakt kommen können. Dazu braucht man Ernsthaftigkeit, Willen, Ausdauer und viel Zeit. Aber egal, was man dafür auch immer tun muss – was kann es lohnenderes geben, als mit sich selbst und mit seinem Erzeuger in Kontakt zu kommen? Das ist so, wie wenn man nach Millionen Jahren endlich einen Spiegel findet, in dem man sein wahres Gesicht erblickt.

Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man erkennt, dass man das Bewusstsein ist und die ICH-Zentren und dass man lernt, sie zu fühlen und andauernd im Fokus zu behalten – so wie ein „normaler“ Mensch andauernd denkt. Das andauernde Fühlen der eigenen ICH-Zentren und die andauernde Hingabe ersetzt damit das andauernde Denken.