Bin ich das Noumenon?

Das wäre, wie wenn in einer Welt-Simulation eines der vielen vom Betriebssystem und der Simulation gestarteten Wesen-Programme fragt: „Bin ich die Simulation, das Betriebssystem oder der Computer?„.

Kein Mensch und auch kein Wesenskern IST das Noumenon (die Quelle der Existenz) – aber alle Wesenskerne sind darin enthalten, als abgegrenzte, subjektive Emanationen der Quelle. Das kann erkannt werden – aber natürlich nicht von jemandem, der steif und fest behauptet, dass er das Noumenon oder die Quelle ist.

Diese Idee, direkt das Noumenon zu sein, beruht auf veralteten Vorstellungen über die Beschaffenheit der Existenz. Diese wiederum beruhen darauf, dass ein Mensch, der über die Schwelle katapultiert wurde, nicht (sofort) erkennt, dass er reine Subjektivität ist – und zwar nicht universelle, sondern individuelle – die von der universellen Subjektivität abgeleitet ist. Diese Unfähigkeit wurde dann zur allgemeinen Lehre erklärt die aussagt, dass es keine individuelle Existenz gibt, sondern nur die Quelle und dass Individualität immer nur dem Ego enstammt und daher Bestandteil der Illusion ist.

Wir wissen nicht, wie die Wirklichkeit tatsächlich beschaffen ist, wir können nur feststellen, dass es Abgrenzungen gibt (Dualitäten) und dass es möglich ist, mit der Quelle zu verschmelzen, was eine partielle Auflösung der Dualität bedeutet. Um ein besseres Verständnis zu erzeugen, können wir aber versuchen uns der Wirklichkeit anzunähern.

Wenn wir als Grundlage die Informatik hernehmen, dann wäre ein Wesenskern eine Ableitung des universellen Objektes vom Typ „Wesen“ – jeweils mit individuellen Ausprägungen bzw. Parametrisierungen. Die sogenannte Außenwelt wäre dann eine individuelle Ausprägung des universellen Objektes vom Typ „Universum„, die als individuelle Projektion im Innern jedes Wesenskernes abläuft.

Es gibt nicht „ein Universum“ – es gibt so viele Universen, wie es Wesen gibt. Die sinnlich wahrnehmbare Welt, inklusive des Körpers – so wie sie die Sinnesorgane wahr-nehmen (als wahr an-nehmen) – werden im Wesentlichen vom Gehirn erzeugt – als Vorstellungsbild, aufbauend auf den Daten, die der inneren Welt-Projektion (abgeleitetes Objekt vom Typ „Universum„) des abgeleiteten und individuellen Objektes „Wesen“ entstammen.

Die Begründung, dass die Spiritualität darauf beruht, dass das Ego nicht loslassen will, ist gleichbedeutend, mit der Weigerung eines Teils der Welt-Simulation, sich als ein abgeleitetes Objekt zu betrachten und darauf zu beharren, dass es die gesamte Simulation IST. Was bedeuten würde, dass die Simulation ohne dieses Einzelteil nicht existieren würde. Das wäre so, wie wenn man sagen würde: „Wenn ich den linken Spiegel dieses Autos abschraube, dann ist das Auto weg.

Man kann sicher sehr viele Beispiele finden – aber kein Argument, sei es auch noch so logisch, wird jemals dazu führen, dass ein Mensch, der das nicht will oder nicht kann, sein eigenes Inneres anschaut – also sich selbst. Er wird immer sagen: „Da ist niemand“ – so wie ich es bis vor einem dreiviertel Jahr auch tat, bis ich genauer hinschaute.

Somit ist auch dies wieder nur ein Selbstgespräch…