Der Ozean zieht nur Hohlraum an

Gestern schrieb ich: Suche nicht – weil die Realität leer von irgendwelchen Eigenschaften ist. Sie ist wie ein Nichts – aber nicht „gar nichts“. Man könnte diesen Beitrag daher auch so nennen: „Leere zieht nur Leere an“.

Heute Nacht kam es wieder zu einem Eintauchen in den Ozean. Aber es kam noch nicht zur Verschmelzung. Als ich aufwachte, kam das Ich auf und der Körper. Auch Gedanken waren da. Als das bewusst bemerkt wurde, begann ich unfokussiert nach innen zu schauen und einfach alles geschehen zu lassen. Das ist wichtig, denn jegliche Anziehung und jeglicher Widerstand lässt das Ego-Ich nicht verschwinden, sondern stärkt es. Der Bewusstseins-Raum spannte sich auf und alles durfte ablaufen, auftauchen und verschwinden.

Es dauerte eine ganze Weile, bis der Raum sich vollkommen geleert hatte. Plötzlich kam es zu einer enormen Ausdehnung, viel weiter, als ich es bisher erlebt hatte. In dieser Ausdehnung war alles enthalten, nichts war mehr außerhalb und jegliches Zentrum war verschwunden. Der „Erlebende“ war noch da – aber kein fühlbares „Ich“ mehr.

Dafür begann das Bewusstseins-Feld zu flimmern und zu vibrieren, wie es schon mehrere Male erlebt wurde. Dieser Zustand hielt eine Weile an. Dann begann der Bewusstseins-Inhalt sich aufzulösen und zu verschwinden. Der Körper verschwand, das Bett, das Schlafzimmer – alles verschwand. Als alles weg war, vollkommen weg – nur noch der „Erlebende“, der sich als „leerer Raum“ erlebte, begann der „Raum“ zu „sinken“.

Erst ganz sanft und langsam und dann, als eine bestimmte Schwelle überschritten war, die nur gefühlt wurde – aber nicht definiert werden kann – begannen sehr starke Vibrationen und die Fallgeschwindigkeit nahm zu. Der Raum wurde durchgeschüttelt, wie wenn jemand in einer Tonne einen Wasserfall hinunterfällt. Nach einer Weile begann ein Grollen, erst relativ leise und dann zunehmend, bis zu einem Brüllen. Am Ende kam das Eintauchen in den Ozean. Dann muss irgend etwas geschehen sein – ich weiß aber nicht was – und das Ganze löste sich auf.

Während des Morgenspazierganges mit dem Hund, kam dann hoch, warum das Eintauchen nur geschehen kann, wenn das „Ich“ weg ist – das hat zwei Gründe: Zum Einen beginnt sich die Kehle zuzuschnüren, wenn das „Ich“ spürt, dass „es sich“ diesem „Abgrund“ nähert. Das scheint eine universelle Angst vor Auflösung zu sein, denn es passiert ja in Wirklichkeit gar nichts schlimmes, sondern etwas wunderschönes: ein vollständiges „Nachhausekommen“. Diese Angst verhindert den Fall und sorgt für ein Festhalten, eine Anspannung und Kontraktion im Körper – wo ein Loslassen, eine Entspannung, und Weitung nötig wäre.

Der andere Grund besteht anscheinend darin, dass Materie Materie anzieht – Gravitation. Es ist völlig unöglich, dass ein „Etwas“ dort hinein fällt, weil die „Materie“ das „Etwas“ festhält, wie magisch anzieht. An der Schwelle zu diesem „Wasserfall“ ist offenbar auch etwas, das „objekthaftes“ abstößt. Objekthaft wäre hier sowohl die „Angst“, als auch die „Gier“ eines „Ichs“. Das ist möglicherweise ähnlich wie bei zwei gleichgepolten Magneten – die  man nur mit Gewalt zusammenpressen kann. Ich kann für diese Aussage (noch) nicht meine Hände ins Feuer legen – aber ich habe beides schon erlebt: Die Angst bei Annäherung und den Abstoßungseffekt, wenn „ich mich“ annähern will, es aber einfach nicht tiefer hineingeht. Ich bin mir hier nicht hundertprozentig sicher und beschreibe das einfach so, wie mein momentanes Verständnis davon ist.

Wenn „man“ aber leer wird – wenn das „Ich“ verschwindet, der Bewusstseins-Raum sich stark weitet, der Körper und sämtliche Objekte im Bewusstseins-Feld verschwinden, wenn es zum vollkommen „leeren Raum“ wird – dann kann es die Schwelle passieren und wird dann vom Ozean angezogen. Es durchläuft eine „Zone der Frequenzanpassung“ (Vibrieren und Donnern) und fällt am Ende in den Ozean, wo es sich auflöst, wie ein Regentropfen, der ins Meer fällt.

Ich kann mir nicht helfen – aber es sieht wirklich so aus, als ob das alles so stufenweise passiert, damit es aufgeschrieben werden kann. Denn, wenn sich der Regentropfen erst einmal mit dem Meer vermischt hat – wer sollte dann noch darüber schreiben? So kann aber alles festgehalten werden – bis zur endgültigen Auflösung. Vielleicht bin „ich“ aber auch einfach nur ein Verrückter, der sich das alles nur einbildet und hier einen auf „Wichtigtuer“ macht. Das wird sich zeigen…

Ich möchte noch etwas zu potentiellen Diskussionen zu diesem Thema sagen, auch das ist vorhin beim Spaziergang hoch gekommen. Ich schreibe hier über die Dinge, die tatsächlich erlebt werden und/oder sich mir zeigen. Würde ich anfangen, darüber zu diskutieren, dann würde sich ein Zweifel erheben, der völlig unangebracht ist. Jemand hat einmal geschrieben: „Wahrheit ist das, was richtig ist“ und genau das ist, was sich mir zeigt und was ich erlebe: die Wahrheit. Und wenn jemand, dem dieses geschieht – was ich als höchste Gnade empfinde – wenn so jemand sein empfangenes und erlebtes WISSEN damit besudeln würde, darüber zu diskutieren – es also in Zweifel ziehen zu lassen, dann würde er alles verlieren.

Darum wird es darüber niemals eine Diskussion geben – selbst wenn ein „Gott“ um die Ecke käme und darüber diskutieren wollte – ich würde mich umdrehen und gehen. Etwas anderes ist es, wenn jemand fragt und wissen will – dann wird Antwort gegeben. Aber niemals wird es erlaubt werden, das in Zweifel zu ziehen. Ich vertraue dem, was ich bin und was sich hier zeigt, vollkommen – zu einhundert Prozent! Ich weiß, dass vielen das nur zuteil wurde, wenn sie einen Meister hatten oder wenn ihnen das in einem einzigen Blitz geschah, in einem Moment, in dem ihre Kraft und ihr Widerstand auf Null absanken. Mir wird zuteil, dass sich dies alles von alleine entfaltet und dass ich jeden einzelnen Schritt bewusst erleben darf – und dafür bin ich unendlich dankbar! Und solange „mir“ das Leben nicht die Tastatur entzieht, werde ich weiter schreiben – bis da keiner mehr ist, der schreiben kann…