Das Feld des Bewusstseins erkunden

Seit einiger Zeit erfahre ich mich jetzt immer öfter als reine Bewusstheit, als Bewusstseinsfeld, in dem alles stattfindet. Dieses innere Wissen, dieses ständige Erleben, führt nun zunehmend dazu, dass ich immer subtilere Dinge erkenne und bemerke, die mir vorher einfach entgangen sind. Heute Nacht kam es erneut dazu, dass ich aufwachte und dann einfach nur in das Bewusstsein hineinschaute. Wenn man das bewusst tut und nicht versucht, irgend etwas „zu machen“, sondern einfach aufmerksam „schaut“, dann erkennt man relativ schnell, dass da nicht nur ein „grauschwarzes Nichts“ ist.

Entkleidet von Gedanken und inneren Bildern und eingebettet in Stille, erkennt man im scheinbar leeren Bewusstseinsfeld feine Bewegungen, Lichtblitze und energetisches Pulsieren und Vibrieren. Was da sichtbar wird, ist das, was jeder ist: das Bewusstseinsfeld, das seine eigene innere Bewegung in sich selbst wahrnimmt. Die Bewegungen im Bewusstsein werden von der Lebenskraft hervorgerufen – die den schöpferischen Aspekt des Bewusstseins darstellt. Ich habe das schon öfter angesprochen – aber es kann gar nicht oft genug wiederholt werden:
Das stille und nicht in Ego-Aktivitäten verstrickte individuelle Bewusstsein ist identisch mit dem Selbst, mit der Quelle! Und das Blitzen und Vibrieren im Bewusstsein ist die schöpferische Tätigkeit der Lebenskraft, die darin besteht, den Körper und die Welt in das Bewusstsein zu projizieren und zu beleben.

Die Erkundung des Bewusstseins-Feldes und der feinen Bewegungen darin, führt offenbar dazu, dass die Ausdehnung des Bewusstseins zunimmt: heute morgen am Frühstückstisch hatte ich das Gefühl, den Körper von oben zu betrachten. Das ist aber nicht so zu verstehen, dass das Bild, das die physischen Augen sehen, überlagert oder ersetzt wird. Es ist vielmehr so, dass da eine zusätzliche subtile Wahrnehmung im Bewusstsein erscheint. Sie war etwas schemenhaft und verschwommen – aber deutlich erkennbar. Nach dem Entfernen energetischer Blockaden im Kehl- und Herzzentrum, Mitte letzter Woche, erschienen dann plötzlich auch Gedanken-Bilder im Bewusstsein – etwas, was es bei mir so noch nicht gab.

Es ist schon verrückt – dieses Bewusstseins-Feld war immer da – und erst jetzt schaue ich bewusst in das hinein, was ich ganz offensichtlich bin. Vorher wäre mir das im Traum nicht eingefallen. Das lag daran, dass die Verhaftung mit dem Körper so stark war. Dabei liegt es so nahe – man braucht ja nur die Augen zu schließen und es ist da! Es ist keinesfalls verborgen – es ist so offen zugänglich, dass man daran vorbeigeht, weil man nicht im Traum daran denkt, dass dieses „grauschwarze Nichts“ das ist, was wir sind.

Aber genau das ist die Funktion des „Schleiers“, der uns davon abhält, das zu erkennen, was wir immer sind. Er arbeitet so effektiv, dass reines Bewusstsein, das keinerlei materielle Aspekte hat, sich auf ein scheinbar körperliches Objekt fokussiert, sich damit identifiziert und sich einbildet in einer physischen Außenwelt nach Belieben handeln zu können. Dabei sind beide – sowohl der eigene Körper, als auch die Welt – nichts anderes, als Objekte im eigenen Bewusstsein. Die Funktion des ersten Schleiers wird durch einen weiteren massiv verstärkt: durch den äußerst dichten Schirm von Gedanken, Gefühlen, Emotionen und Impulsen, die im Verstand von normalen Menschen dafür sorgen, dass sie sich rettungslos darin verstricken und kaum jemals darüber hinaus kommen.

So wird aus ungebundenem Bewusstsein, das immer frei war und immer frei sein wird, ein scheinbar gebundenes Objekt, das unter seinen eigenen Einbildungen leidet. Das ist das Spiel der Quelle und es findet so statt, seit es dieses Spiel gibt. Denn würde dieser Schleier nicht über das Bewusstsein geworfen – es wüsste zu jedem Zeitpunkt um seine Identität mit der Quelle und damit wäre dieses Spiel, das die Quelle mit sich selbst spielt, völlig unmöglich. Es wäre schlicht und einfach langweilig.

Hier wird deutlich sichtbar, warum die Einhaltung der inneren Stille so notwendig ist, für ein zunehmendes Verständnis von sich selbst: Der zweite Schirm aus Gedanken und Gefühlen ist so dicht, massiv und „schwer“, dass er die subtilen Wahrnehmungen des eigenen Bewusstseins glatt erschlägt. Es ist meiner Erfahrung nach völlig unmöglich, das reine Bewusstsein zu erfahren, solange man im konditionierten und mit Gedanken verstopften Verstand hängt.

Ausnahmen sind Menschen, die spontan und scheinbar ohne Vorbereitung, in die Erfahrung des reinen Bewusstseins geworfen und darin dauerhaft verankert werden – wie zum Beispiel Suzanne Segal. Aus deren Sicht ist es völlig unnötig, irgendeine Übung zu machen – sie sehen spontan, was ist und was sie sind – während ihr Verstand im Hintergrund, genauso plappert und lamentiert, wie vorher. Solche Menschen sind aber absolute Ausnahmen!

Die weitaus meisten Menschen hängen lebenslang in ihrem Verstand fest und kommen da normalerweise niemals heraus. Da kann eine Meditationsübung sehr helfen, die Stille zu erreichen, von wo aus man die Erkundung des Bewusstseins beginnen kann. Natürlich wird das erst dann geschehen, wenn die Lebenskraft das Interesse für Selbsterkenntnis in einem Menschen auslöst.

Andere erfahren vielleicht eine Spontanerleuchtung – einen „Erleuchtungsblitz“ – der ihnen die innere Tür öffnet und sie darauf hinweist, dass da noch etwas anderes ist. Aber dann müssen sie diese Erkenntnis annehmen, durch die Tür treten und beginnen, sich selbst zu erkunden. Tun sie das nicht, verliert sich die Wirkung dieses Erleuchtungsblitzes möglicherweise wieder. Das Aufsuchen und Einhalten der inneren Stille hilft also auch solchen Menschen dabei, die Feinheiten ihres eigenen Bewusstseins zu erkunden. Dieses „Annehmen und Erkunden“ ist selbstverständlich ebenfalls etwas, was einem geschieht – oder eben nicht.

Man muss klar verstehen, warum das so ist: Der „Erleuchtungsblitz“ ist vollkommen unbewusst – denn er findet in einer Schicht statt, in der es kein Objektbewusstsein gibt. Darum spricht man auch von der Erkenntnis der Leere, die im Nachhinein erinnert werden muss. Ohne Objektbewusstsein kann man in dieser Welt aber nicht leben. Daher muss man versuchen, sich zumindest im Wachbewusstsein des Bewusstseins immerzu bewusst zu sein. Dazu muss man lernen, still zu sein und sich ständig am Bewusstsein festzuhalten. Das entspricht dann genau dem, was das Selbst „tut“: es hält ununterbrochen an sich selbst fest und ist sich dabei seiner selbst bewusst.

Wer das nicht kennt und/oder nicht kann und denkt, dass er nach einem einmaligen Erleuchtungsblitz „erleuchtet“ und „am Ziel“ ist, hat sich getäuscht! Man muss es zu 100% erleben und das rund um die Uhr – nur dann ist man immer identisch mit dem Selbst. Woher ich das weiß? Das wird deutlich, wenn man fest im Bewusstsein ruht und daran festhält. Plötzlich erkennt man, dass man die ganze Zeit vorher nicht wirklich gelebt, sondern nur dahin vergetiert hat. Dabei ist es die ganze Zeit ununterbrochen da – schon lange vor der eigenen Geburt und es wird auch nach dem Tod des Körpers weiter da sein. Das Bewusstsein ist das ursprüngliche Gesicht!

Ich habe großes Interesse daran, zu erfahren, wie „das“ alles zusammenhängt, wie „ich“ funktioniere. Deshalb schaue ich ganz genau hin und schreibe alles auf, damit ich nichts vergesse. Und da ich vor ein paar Monaten massiv darauf hingewiesen wurde, das öffentlich zu tun, schreibe ich es hier im Blog auf und mache Videos. Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, denen diese Berichte etwas nutzen – aber immerhin nutzen sie mir, als Archiv für Ereignisse und Erfahrungen, die mir geschehen sind.

Hinzu kommt, dass mich schon mehrere Menschen kontaktierten und Fragen stellten. Und jedesmal, wenn ich gefragt werde, wie sich bestimmte Dinge verhalten, sehe ich die Dinge aus anderen Perspektiven und bin gezwungen so zu antworten, dass der Frager versteht. Das Schreiben, Videomachen und Fragenbeantworten trägt dazu bei, dass sich das intuitive Wissen um mich und meine Funktionsweise immer mehr vertieft. Es ist, als ob die Lebenskraft durch alle verfügbaren Kanäle an diesem individuellen Bewusstsein herumschraubt, um ihm eine immer noch bessere Sicht auf die Wirklichkeit zu verpassen. Wozu? Keine Ahnung…